Lampenputzergras und Heidekraut in einem Garten © imago images / blickwinkel
Lampenputzergras und Heidekraut in einem Garten © imago images / blickwinkel
Lampenputzergras und Heidekraut in einem Garten © imago images / blickwinkel
AUDIO: Gräser pflanzen und pflegen (31 Min)

Ziergräser pflanzen, pflegen und vermehren

Stand: 05.09.2024 15:26 Uhr

Sie haben eine leichte, natürliche Anmutung und setzen ab Spätsommer im Garten Akzente: Ziergräser. Am richtigen Standort gepflanzt, benötigen sie wenig Pflege.

Sie sind ein atemberaubender Blickfang, anspruchslos und unkompliziert: Ziergräser. Dazu zählen unter anderem Chinaschilf, Pampasgras, Lampenputzergras, japanisches Waldgras und Rutenhirse. Die elegant wirkenden Pflanzen sind besonders während der Blütezeit ab Spätsommer ein Hingucker. In Kombination mit spät blühenden Stauden wie Fette Henne, Sonnenhut oder Astern wirken sie besonders schön.

Beim Kauf von Ziergräsern auf Ansprüche achten

Gräser brauchen in der Regel wenig Pflege, vorausgesetzt sie werden am richtigen Ort gepflanzt. Es gibt sowohl Sorten für sonnige als auch für schattige Standorte. Auch die richtige Bodenbeschaffenheit und Bodenfeuchte sind wichtige Auswahlkriterien beim Kauf.

Es ist empfehlenswert, nur Gräser zu pflanzen, deren Ansprüche mit den Wachstumsbedingungen im eigenen Garten übereinstimmen. Denn dann muss man nicht so häufig gießen und vermeidet einen Befall durch Krankheiten und Schädlinge. Die Größenangabe auf den Pflanzetiketten bezieht sich in der Regel auf die Höhe der Blüte. Beste Pflanzzeit ist der September.

Welches Gras passt zu welchem Standort?

Blauschwingel der Sorte "Elijah Blue" in einem Beet © imago images / blickwinkel
Blauschwingel ist immergrün und wird bis zu 30 Zentimeter hoch.

Chinaschilf braucht einen nährstoffreichen, lehmigen, mäßig feuchten Boden - ähnlich wie das japanische Waldgras. Ein eher feuchter Boden ist für die sogenannte Moorhexe, ein Pfeifengras, ideal. Er darf aber nicht zu nährstoff- oder kalkhaltig sein. Pampasgras verträgt dagegen keine allzu feuchten und schweren Böden. Für trockene Böden eignet sich beispielsweise Diamantgras oder Blauschwingel.

Alle genannten Arten bevorzugen einen sonnigen Standort. Seggen und Rasenschmiele gedeihen auch im Schatten. Gräser bilden keine Ausläufer, sondern wachsen horstig, also kompakt. Manche Arten wie Waldschmielen und Rutenhirsen können sich jedoch durch Versamung ausbreiten.

Rotlaubiges Afrikanisches Lampenputzergras nicht winterhart

Afrikanisches Lampenputzergras © imago images / blickwinkel
Tolle Optik, aber leider nicht winterhart: rotlaubiges Afrikanisches Lampenputzergras.

Viele Ziergräser sind winterhart, aber Achtung: Die derzeit überall angebotenen rotlaubigen Varianten des Afrikanischen Lampenputzergrases sehen zwar aufgrund ihrer intensiv rötlich gefärbten Halme toll aus, vertragen aber keine Temperaturen unter vier Grad. Als Alternative bieten sich das Japanische Blutgras und die intensiv herbstfärbenden Sorten der Rutenhirse und mancher Chinaschilf-Arten an.

Hingucker: Gräser im Topf für Balkon und Terrasse

Viele Ziergräser eignen sich auch gut für Töpfe auf Balkon oder Terrasse, zum Beispiel Lampenputzergras, Neuseeland-Windgras, Diamantgras sowie verschiedene Seggen- und Schwingel-Sorten. Ideale Pflanzzeit ist der Spätsommer. Winterharte Sorten haben dann noch genügend Zeit, um gut zu wurzeln. Großwüchsige Gräser wie etwa Chinaschilf oder Federgras brauchen ausreichend Platz und sollten in einen entsprechend großen Topf gepflanzt werden. Faustregel: Der Topf sollte zwei- bis dreimal so groß wie der Wurzelballen sein. Als Substrat eignen sich Garten- oder Grünpflanzenerde. Eine Schicht Blähton am Boden verhindert Staunässe.

Ziergräser überwintern

Zusammengebundenes Pampasgras vor einer Hecke im Winter. © NDR Foto: Kathrin Weber
Ziergräser wie Pampasgras werden mit einem Strick zusammengebunden.

Oft werden Ziergräser schon im Herbst geschnitten, doch das kann den Pflanzen schaden. Durch die gekürzten Halme kann Wasser eindringen und im Inneren der Pflanze zu Fäulnis führen. Viel besser ist es, die Ziergräser den Winter über komplett stehen zu lassen. Der Rückschnitt sollte erst im Frühjahr erfolgen, am besten dann, wenn die ersten grünen Triebe zu sehen sind. Zum Überwintern die Halme an einem trockenen Tag mit einem Strick zu Büscheln zusammenbinden. Die Ziergräser stehen so schön kompakt und das sogenannte Herz der Pflanze ist vor Wind und Regen geschützt.

Vlies schützt vor Kälte

Gegen Kälte hilft ein Frostschutz-Vlies, das unten um die Gräser gewickelt wird. Rund um den Wurzelbereich kann auch noch eine Portion Laub verteilt werden - das isoliert zusätzlich. Statt einer fast kahlen Stelle im Garten bleibt so ein toller Blickfang erhalten.

Ziergräser im Kübel im Winter vor Frost schützen

Kleinere Gräser können auch gut mit anderen Pflanzen in einem Gefäß kombiniert werden oder verblühte Sommerblumen ersetzen. Im Winter sollten die Kübel mit Jute oder Noppenfolie sowie einer Unterlage, etwa aus Holz oder Styropor, vor Kälte geschützt werden. Die Erde kann man zum Schutz mit Laub oder Reisig abdecken. Bei Trockenheit an frostfreien Tagen das Gießen nicht vergessen.

Die richtige Pflege

Im ersten Jahr nach der Pflanzung sollte regelmäßig bewässert werden. Auch im Sommer darauf achten, die Gräser ausreichend mit Wasser zu versorgen. Werden die Pflanzen zu wenig gegossen, kann die Blüte ausfallen. Staunässe unbedingt vermeiden, ansonsten droht Fäulnis.

Ziergräser durch Teilen vermehren

Wenn die Halme der Stauden im Frühling zu sprießen beginnen, einfach den Wurzelstock ausgraben und in kleinere Teile zerlegen. Anschließend werden diese wieder in den Boden eingesetzt. Ein Wurzelschnitt ist nicht ratsam.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Gartenpodcast: Alles Möhre, oder was?! | 09.09.2024 | 18:00 Uhr

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Zierpflanzen

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