Ein junger Braunbrustigel sitzt zwischen Laub auf einem Gehweg vor einem Gebüsch. © dpa Foto: Jonas Walzberg
Ein junger Braunbrustigel sitzt zwischen Laub auf einem Gehweg vor einem Gebüsch. © dpa Foto: Jonas Walzberg
Ein junger Braunbrustigel sitzt zwischen Laub auf einem Gehweg vor einem Gebüsch. © dpa Foto: Jonas Walzberg
AUDIO: Der Igel ist das Tier des Jahres 2024 (1 Min)

Der Igel ist das Wildtier des Jahres 2024

Stand: 10.04.2024 11:08 Uhr

Die Deutsche Wildtier Stiftung hat den Igel zum Tier des Jahres 2024 gewählt. Sein Bestand nimmt in Deutschland stetig ab, denn er findet immer weniger Nahrung und geeignete Unterschlupfe.

In Deutschland steht der Igel, genauer gesagt der hier verbreitete Braunbrustigel (Erinaceus europaeus), bereits auf der "Vorwarnliste" zur Roten Liste der gefährdeten Säugetiere. Um auf den schleichenden Rückgang der Bestände aufmerksam zu machen, hat die Deutsche Wildtier Stiftung den Igel zum "Wildtier des Jahres 2024" gewählt.

Lebensräume des Igels schwinden

"Aufgeräumte Agrarlandschaften haben die früher auf dem Land üblichen Hecken, Gehölze und artenreichen Magerwiesen verdrängt", erklärt Klaus Hackländer, Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. Damit sind auch wichtige Lebensräume des Igels verloren gegangen. Bessere Bedingungen bieten Gärten und Grünanlagen in Siedlungsgebieten. Daher hat der Igel seinen Lebensbereich zunehmend auf städtische Regionen ausgedehnt. Inzwischen gebe es Schätzungen zufolge in Städten bis zu neunmal so viele Igel wie auf dem Land, so Hackländer. "Aber auch dort hat es der Igel immer schwerer. Denn täglich werden Flächen versiegelt und in Wohnstraßen breiten sich sterile Schottergärten aus."

Igeln helfen, Gärten naturnah gestalten

Igel fühlen sich in naturbelassenen Gärten mit heimischen Pflanzen, Hecken, Sträuchern und ungemähten Rasenflächen am wohlsten. Dort können sie sich verstecken, im Sommer Nachwuchs zur Welt bringen und ab November Winterschlaf halten. Außerdem finden die Tiere dort Insekten, Schnecken, Spinnentiere und Regenwürmer als Nahrung. Wer einen Garten besitzt, könne einige wilde Gartenecken sowie Laub- und Reisighaufen für Igel anlegen und damit den Tieren helfen, so die Wildtier-Stiftung.

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Gefahr durch Autos und Mähroboter

Weitere Gefahren drohen dem Igel durch den Straßenverkehr und moderne Gartengeräte. Wittere ein Igel Gefahr, rolle er sich zur stacheligen Kugel zusammen. Das könne tierische Feinde wie Dachs, Uhu und Fuchs abwehren. Es helfe jedoch nicht gegen vom Menschen gemachte Feinde wie Autos, Mähroboter und Rasentrimmer, so die Stiftung. Übe der Mensch weiter negativen Einfluss auf den Braunbrustigel aus, sei zu erwarten, dass die Art in naher Zukunft in die Kategorie "gefährdet" hochgestuft werden muss.

Wildtier Stiftung informiert über bedrohte Tiere

Jedes Jahr wählt die Deutsche Wildtier Stiftung ein Tier des Jahres. Meist handelt es sich um bedrohte oder gefährdete Wildtiere. Aber auch Tiere, die einseitig wahrgenommen werden oder gar unbeliebt sind, können Tier des Jahres werden. Mit Informations- und Schutzkampagnen macht die Stiftung auf das Tier in der Öffentlichkeit aufmerksam. Das sind die Gewinner der vergangenen Jahre:

  • 2023: Gartenschläfer
  • 2022: Gewöhnlicher Schweinswal
  • 2021: Fischotter
  • 2020: Maulwurf
  • 2019: Reh
  • 2018: Wildkatze
  • 2017: Haselmaus
  • 2016: Feldhamster
  • 2015: Feldhase
  • 2014: Wisent

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