Blog: Das war das Wacken Open Air 2023
NDR Liveblog verabschiedet sich für heute
Unter Jubelrufen und "Wackeeeen"-Schreien strömten Tausende Metalheads in den schlammigen Bereich vor den beiden Hauptbühnen des Open Air. Bis Sonnabend treten rund 200 Bands auf neun Bühnen auf - unter anderem Iron Maiden und Doro Pesch. Ab Donnerstagmorgen gibt es hier wieder alle wichtigen Informationen und Hintergründe zum Wacken Open Air. Wir sagen tschüs - und vielen Dank fürs Mitlesen, Mitschauen und Mithören!
Das war der Tag in Wacken
Unsere Reporter und Reporterinnen haben zusammengefasst, was heute in und um Wacken herum los war - und das war eine Menge. Wer die Wacken-Berichte aus dem Schleswig-Holstein Magazin am Abend verpasst hat, kann sie hier gesammelt in zehn Minuten nachschauen.
Metall trifft auf Matsch
Tanzen und Feiern auf verschlammten Flächen und Wege auf dem Gelände des Heavy-Metal-Festivals - das Heavy-Metal-Festival in Wacken läuft. Knöchelhoch steht der Matsch. Die Metalheads lassen sich davon aber nicht beeindrucken. Manche Fans halten den Schlamm beim Wacken-Festivial 2015 allerdings für schlimmer als in diesem Jahr.
Programmtipp: Schleswig-Holstein Magazin und NDR info extra
Jetzt berichtet das Schleswig-Holstein Magazin über die Erstürmung des Holy Ground, die Firefighters und über die Stimmung bei den Metalheads. Um 20.15 Uhr gibt es eine NDR Info-Extra-Sendung im Dritten: Wacken säuft ab - Regenfrust im ganzen Norden. Die nachfolgenden Programme verschieben sich um circa 10 Minuten.
Verspätete Rückkehr ins Holy Land
Mit einiger Verspätung ging das lang ersehnte Spektakel vor wenigen Minuten los: Mehrere Tausend Metalheads haben das völlig verschlammte Infield vor den beiden Hauptbühnen erstürmt. Damit ist das 32. Wacken Open Air nun auch ganz offiziell eröffnet. "Wir bedanken uns bei all denen, die wir wegschicken mussten. Euch muss klar sein: Alle, die zu Hause bleiben mussten, ermöglichen hier die Party", sagte Wacken-Mitgründer Thomas Jensen bei der Infield-Erstürmung.
Erstattungen: Ticket-Update vom Veranstalter
Der Veranstalter hat nun auch in einem eigenen Statement bestätigt, dass es Ticket-Erstattungen geben wird. Alle Besucher, die nicht aufs Gelände konnten, sollen die Kosten für ihre W:O:A-Tickets und auch gebuchte Zusatzoptionen erstattet bekommen. Ausführliche Informationen sollen folgen. Für Fragen haben die Veranstalter eine E-Mailadresse eingerichtet: refund23@wacken.com.
Schlamm ohne Ende - Auch Baumaschinen tun sich schwer
Das Heavy-Metal-Festival in Wacken wird in diesem Sommer von chaotischen Umständen begleitet. Auch Baumaschinen fahren sich auf dem schlammigen Gelände des Wacken Open Air immer mal wieder fest.
Das sind die Rechte der Ticketbesitzer
Ticketinhaber, die es nicht mehr rechtzeitig vor dem Einlassstopp auf das Festival geschafft haben, bekommen ihr Geld zurück. Darauf haben sie laut Rechtsexpertin Kerstin Heid von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein auch Anspruch. Auf den Fahrt- und Übernachtungskosten werden die Fans laut Heid aber wohl sitzenbleiben. Ein Schadensersatzanspruch setzt ein Verschulden voraus. "Am Wetter hat ja tatsächlich niemand Schuld", sagt die Rechtsexpertin im Interview mit NDR Schleswig-Holstein.
Holy-Ground-Erstürmung auf 18 Uhr verschoben
Die traditionelle Erstürmung des sogenannten Holy Grounds vor den beiden Hauptbühnen verschiebt sich auf 18 Uhr - nach Angaben der Veranstalter gibt es aber auch für diesen Termin keine Garantie. Es kann also noch deutlich später werden. Eigentlich sollte auf der "Faster"-Stage seit 16 Uhr die Band "Holy Moses" spielen. Nebenan auf der etwas kleineren Louder Stage läuft der Konzertbetrieb schon.
So sieht es vor den Wacken-Hauptbühnen aus
Kaum vorzustellen, dass hier Konzerte vor Zehntausenden Menschen stattfinden sollen: Das Holy Land vor der Harder- und Faster-Stage ist völlig verschlammt. Auf der Faster-Bühne sollen heute noch unter anderem die Broilers und als Headlinerin Doro Pesch spielen: Letztere mit einer zweistündigen Show zum 40-jährigen Bühnenjubiläum, für die sich im Vorfeld etliche Überraschungsgäste angekündigt haben. Wegen des verspäteten Beginns fällt das Programm des Heavy-Metal-Festivals im schleswig-holsteinischen Wacken etwas weniger umfangreich aus - sechs Bands könnten nicht auftreten. Das teilte ein Festivalsprecher am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur mit. Es handele sich unter anderem um Gruppen, die am Nachwuchs-Wettbewerb "Metal Battle" teilgenommen hätten. Die Veranstalter wollen das Programm nun tagesaktuell veröffentlichen, um auf kurzfristige Änderungen reagieren zu können.
Alles anders bei diesem Wacken-Start
Lemmys Asche auf dem Weg durch Wacken
Zum ersten Mal war gerade richtig Partystimmung auf der Hauptstraße in Wacken: Auf drei großen Lastwagen sind nicht nur zahlreiche Metalheads durch den Ort gezogen. Nach Veranstalter-Angaben hatten sie Teile von Lemmy Kilmisters Asche dabei. Der 2015 verstorbene Lemmy Kilmister war Sänger der Kultband Motörhead, die acht Mal auf dem Wacken Open Air gespielt hat. Für Wacken-Mitgründer Thomas Jensen ein sehr besonderer Moment: "Er war ein Fels in der Brandung. Ein unglaublicher Mensch. Das sind unglaubliche Emotionen für mich." Teile von Lemmy Kilmisters Asche sollen nun in einem Schrein in Wacken eine Bleibe finden, es soll auch einen Ausstellungsraum unter anderem mit seinem Bass und einem Spielautomaten geben.
Bürgermeisterin Pamela Braun: "Verhältnisse auf Holy Ground katastrophal"
Die Bodenverhältnisse vor Ort werden immer schlimmer, die Wiesen verwandeln sich zunehmend in Schlamm-Landschaften. Festival-Besucher müssen sich teilweise durch 20 Zentimeter tiefen Schlamm kämpfen. Ausschlaggebend für die Entscheidung, die Besucherzahl zu begrenzen, sei laut Wacken-Bürgermeisterin Pamela Braun gewesen, dass die Rettungswege befahrbar bleiben. "Das können wir eben nur durch weniger Personen auf dem Feld sicherstellen", sagt Braun.
10.000 Metalheads campen auf Flugplatz "Hungriger Wolf"
Auf der Wacken-Ausweichfläche am Flugplatz "Hungriger Wolf" campen nach Polizeiangaben rund 10.000 Metal-Fans. Die Stimmung vor Ort ist überwiegend gut und die Schlange für die Shuttle-Busse lang, berichtet unser Reporter vor Ort. Die meisten Metalheads sind offensichtlich froh, überhaupt noch ein Festivalbändchen bekommen zu haben.
Gratis-Stellplätze in Friedrichskoog
Es gibt weitere Hilfsbereitschaft in den Nachbargemeinden - so wie in Friedrichskoog. Wer einen Stellplatz benötigt, kann sich dort informieren: https://www.friedrichskoog.de
Polizei: Auto brennt auf Wacken-Gelände aus
Polizei und Rettungsdienst sprechen von einer friedlichen Wacken-Nacht - trotz der widrigen Umstände. "Es ist aus polizeilicher Sicht alles ruhig geblieben, es fanden keine Tumulte oder ähnliches statt", sagte Sprecherin Sarah Prediger NDR Schleswig-Holstein. "Der Rettungsdienst ist derzeit mit sechs Fahrzeugen auf dem Gelände unterwegs, die Lage ist entspannt." Für den größten Einsatz von Feuerwehr und Polizei hat in der Nacht ein defektes Notstromaggregat in einem Fahrzeug gesorgt. Das Auto ist laut Polizei gegen 2 Uhr auf dem Campinggelände vollständig ausgebrannt, Verletzte hat es nicht gegeben. Für die Polizei sind rund um die Uhr etwa 120 Kräfte im Einsatz, insgesamt sind 400 Polizistinnen und Polizisten vor Ort.
Wacken-Mitgründer Thomas Jensen: "Tickets werden refundiert"
"Die Tickets werden refundiert, das ist ganz klar", sagt Wacken-Mitgründer Thomas Jensen im Gespräch mit NDR Schleswig-Holstein. Wie die Rückerstattungen technisch abgewickelt werden, sei noch nicht klar. Daran arbeite das Wacken-Team gerade. "Wir werden uns etwas einfallen lassen, aber das folgt alles noch. Es tut uns auch unendlich leid. Wer uns kennt, weiß, dass wir alles dafür tun, dass unsere Veranstaltungen auch unter widrigsten Bedingungen stattfinden." Es gehe aber auch um Sicherheit und um die Versorgung der Menschen, die jetzt hier seien. Derzeit dauere alles doppelt so lange wie normalerweise.
"Wacken Firefighters" nur mit Kurzauftritt
Der traditionelle Auftritt der "Wacken Firefighters", des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Wacken, war heute Vormittag schon nach einem einzigen Auftritt zu Ende. Die Veranstalter wollten offenbar Matschbildung verhindern. Der gesamte Zug ist jetzt nach Angaben von Bandleader Torben Kruse beim Verstreuen von Lemmy Kilmisters Asche involviert. Dazu ist gleich offenbar ein Umzug durch den Ort geplant. Weitere Informationen dazu folgen hier im Liveblog. Laut Kruse waren beim Auftritt von den Firefighters nur rund 30 Fans anwesend: "Erschreckend wenig im Vergleich zum letzten Mal", so der Musiker.
Viele in Hamburg gestrandete Metal-Fans bereits abgereist
Nach dem Einlassstopp haben viele am Hamburger Volksparkstadion gestrandete Fans bereits die Heimreise angetreten. Hunderte Fans hatten dort teilweise seit Montag auf einem Parkplatz abgewartet, nachdem der Veranstalter zunächst gebeten hatte, sich einen Warteplatz zu suchen und dann am frühen Mittwochmorgen erklärt hatte, es würden keine weiteren Besucher mehr aufs Gelände gelassen.
Veranstalter: Kein Zutritt zum Dorf ohne Bändchen
Eigentlich ist die Hauptstraße in Wacken während des Festivals tagsüber regelrecht vollgestopft mit Metal-Fans. In diesem Jahr sieht das ganz anders aus. Es sind zwar Besucher im Ort unterwegs, aber viel weniger als sonst. In den Vorjahren kamen viele Menschen für die Atmosphäre ins Dorf, die gar kein Ticket hatten. Das ist jetzt nicht mehr möglich: Die Veranstalter haben Menschen ohne Festivalbändchen den Zutritt in das 2.000-Einwohner-Dorf untersagt. Es gebe grundsätzlich keinerlei Parkmöglichkeiten mehr und auch die Shuttle-Kapazitäten seien nahezu ausgeschöpft.
50.000 Besucher auf dem Gelände
Nach Schätzungen der Polizei halten sich mittlerweile rund 50.000 Personen auf dem Festival-Gelände auf. Demnach sind die durchnässten Camping-Areale zu etwa 50 Prozent ausgelastet. Bereits gestern nach der ersten Ankündigung des Anreisestopps drehten zahlreiche Festival-Besucher um und traten die Rückreise an. Einige von ihnen steuerten Ausweichflächen wie das Gelände am Hungrigen Wolf an. Somit hat sich die Verkehrslage rund um das Veranstaltungsgelände auf den Zufahrtswegen weitestgehend entspannt.
Fans kritisieren Kommunikation
NDR Reporterin Laura Albus hat rund um das Festival-Gelände in Wacken mit Fans gesprochen, die es nicht auf den "Holy Ground" geschafft haben. Viele von ihnen sind gefrustet, weil sie teilweise per Flugzeug von einem anderen Kontinent aus angereist sind. Die vergangenen beiden Tage waren sie in der Region unterwegs, haben zum Teil im Auto übernachtet und händeringend nach weiteren Informationen gesucht. Zwar seien alle vier bis fünf Stunden neue Ankündigungen auf den verschiedensten Kanälen veröffentlicht worden, doch diese sollen - so die Kritik der Fans - widersprüchlich gewesen sein. Was ebenfalls nicht ins Bild passt: Wenige Meter entfernt von Laura Albus werden nach wie vor Festivalbändchen ausgegeben.
Wacken: So ist die Lage auf dem Gelände
Der Regen macht den Fans, die sich auf dem Gelände befinden, weiter zu schaffen und bereitet den Organisatoren Kopfschmerzen. Die Eröffnung des Holy Grounds ist laut den Veranstaltern aber nach wie vor für heute Mittag geplant.
Wacken Open Air kurz vor dem offiziellen Start
Trotz Anreise- und Einlassstopp soll das 32. Wacken Open Air heute um 11 Uhr beginnen. Unklar ist aber, ob das Bühnenprogramm tatsächlich in geplanter Form stattfindet. "Derzeit entscheiden wir tagesaktuell gemeinsam mit den örtlichen Behörden, wie wir das Programm bestmöglich gestalten können", heißt es auf der Wacken-Homepage. Zu den Highlights am ersten Festivaltag zählt das traditionelle Auftaktkonzert der "Wacken Firefighters" um 12 Uhr. Heute Abend wird Metal-Queen Doro Pesch erwartet. Für die Fans, die es nicht auf den "Holy Ground" geschafft haben, wollen die Veranstalter möglichst viele Events per Livestream übertragen.
Frustrierte Fans - Region zeigt sich hilfsbereit
Nach der Verhängung des Einlassstopps tummeln sich auf der Hauptstraße in Wacken zahlreiche frustrierte Fans. NDR Reporterin Laura Albus ist vor Ort und konnte beobachten, wie Fans versuchten, dennoch auf das Festival-Gelände zu kommen - teilweise mit Erfolg. Viele Bewohner aus der Region bieten für Gestrandete und verzweifelte Fans ihre Gärten, Garagen und Grundstücke an. Sogar ein privater Shuttleservice wurde eingerichtet.
Einlassstopp: Keiner darf mehr aufs Gelände
Wegen des vielen Regens können keine weiteren Fans mehr auf das Gelände des Heavy-Metal-Festivals in Wacken. Kurz vor dem Start teilte das Festival heute früh bei Instagram mit, die "vernünftige Besucherkapazität" sei angesichts der Wetterlage erreicht. "Jede weitere Reise muss mit sofortiger Wirkung eingestellt und abgebrochen werden." Zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals sei diese Entscheidung gefallen. "Wir sind sehr traurig, aber die weiterhin schwierige Wetterlage lässt uns leider keine andere Wahl", hieß es weiter. Fans reagierten ungehalten und kritisierten eine "unterirdische Kommunikation". Einige hatten stundenlang vor dem Gelände ausgeharrt. Heute Vormittag soll das Festival starten. Gestern Abend hatte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen der Deutschen Presse-Agentur gesagt: "Ich hoffe, dass wir die Hälfte drinnen haben oder noch mehr." Sicherheit habe bei den Veranstaltern oberste Priorität. Erwartet wurden ursprünglich rund 85.000 Metalfans.
- Teil 1: Wir verabschieden uns mit den Wacken-Highlights 2023
- Teil 2: Wacken Open Air - so war der Festival-Samstag (5. August 2023)
- Teil 3: Wacken Open Air - der Festival-Freitag (4. August 2023)
- Teil 4: Wacken Open Air - zweiter Festivaltag mit vielen Acts (3. August 2023)
- Teil 5: Wacken Open Air - das Festival beginnt (2. August 2023)
- Teil 6: Wacken Open Air - Anreise zweiter Tag (1. August 2023)
- Teil 7: Wacken Open Air - Anreise erster Tag (31. Juli 2023)