Blog: Das war das Wacken Open Air 2023
Mit Igorrr in die Nacht - Ende des Blogs für heute
In Wacken beschließt Igorrr um 2 Uhr in der Nacht die Bühnen-Auftritte beim Wacken Open Air 2023. Wir verabschieden uns mit dem Blog für heute - und werfen ab morgen früh natürlich noch einen Blick auf die Abreise.
Auch enttäuschte Ticketbesitzer: "Bei uns zählt das Wort"
Während die Veranstalter am Abend mit Blick auf das Anreise-Chaos die Einheit der Metal-Szene betonen (Mitgründer Thomas Jensen: "Die, die verzichtet haben, tun es für die anderen"), gibt es durchaus Wacken-Fans, bei denen ein schaler Beigeschmack zurückbleibt. Markus Bostelmann aus Buchholz in der Nordheide zum Beispiel ist mit seiner Frau nicht ins Auto gestiegen, als es hieß, es dürften aufgrund der Regenmassen nur 50.000 Besucher aufs Gelände. "Bei uns Norddeutschen zählt das Wort", sagt Bostelmann, "und wenn einer mir sagt: 'Bei 50.000 ist Schluss', dann ist Schluss. Dann lass ich nicht 61.000 rein. Das ist unfair gegenüber den Leuten, die nicht losgefahren sind."
"Die Anreise hat 36 Stunden gedauert"
Das Chaos von der Anreise zum Festival noch vor Augen verzichten einige Besucher am Sonnabend auf die letzten Bands des Festivals.
Islands Präsident vor der Iron-Maiden-Bühne
Prominenter Gast in Wacken: Islands Präsident Gudni Jóhannesson (rechts neben Festival-Mitgründer Thomas Jensen) sagte, er habe das Konzert von Iron Maiden am Freitagabend sehr genossen.
Polizei: "Mit Abstand das friedlichste Wacken bisher"
"Wir freuen uns, dass das Festival bald zu Ende ist", sagte Frank Matthiesen, Polizeichef in Itzehoe. Es sei ein unfassbarer Kraftakt gewesen, die Situation war laut Matthiesen so nicht vorhersehbar gewesen. "Es heißt schließlich Wacken Open Air. Man kann sich nicht auf alle Extremwetterlagen vorbereiten", sagte Matthiesen. Alle Entscheidungen seien einvernehmlich mit den Veranstaltern getroffen worden. Positiv: "Es war mit Abstand das friedlichste Wacken bisher", sagte Matthiesen. Auch das DRK sprach von einem ruhigen Wochenende mit 2.500 Hilfeleistungen und 120 Krankenhaus-Einweisungen.
Jensen verspricht schnelle Ticket-Rückerstattungen
Festival-Mitgründer Thomas Jensen hat eine zügige Kosten-Rückerstattung der rund 23.500 nicht eingelösten Festivaltickets versprochen. Dabei geht es um eine Gesamtsumme von rund 7 Millionen Euro. Es handele sich dabei um eine Kulanz-Lösung, auch um mögliche rechtliche Auseinandersetzungen zu verhindern. Verbliebene Guthaben im Cashless-Payment-System sollen ebenfalls so schnell wie möglich zurückgezahlt werden.
Hübner: "Das ist für einige ungeil gelaufen"
Die Festival-Gründer haben bei der Abschlusskonferenz auf die vergangenen Tage zurückgeblickt - und schauen auch schon nach vorne.
Jensen: "Unglaubliche Solidarität"
Festival-Mitgründer Thomas Jensen hat sich im Rahmen der Abschluss-Pressekonferenz bei Behörden, der Bevölkerung und insbesondere den Landwirten für die Mithilfe während der chaotischen Anreisephase und auch darüber hinaus bedankt. "Das ist eine unglaubliche Solidarität der Musik gegenüber", sagte Jensen. Sein Geschäftspartner und Wacken-Mitgründer Holger Hübner verwies darauf, dass es zwar auch 2015 stark geregnet habe, "aber da waren die Leute eben schon da. Die Situation dieses Jahr war ganz anders, weil noch nicht alle da waren." In der Zukunft wolle man daran arbeiten, "Lösungen und Abhilfe zu schaffen". Nach Angaben der Veranstalter hat man im Verlauf des Festivals rund um die Uhr daran gearbeitet, um unter anderem große Mengen an Bodenplatten und Hackschnitzel zu verlegen.
Ortsschild mit Nehmerqualitäten
Vier Tage Festival hinterlassen ihre Spuren: Das wird gleich am Ortseingang von Wacken deutlich. Von Stickern mittlerweile übersät und nahezu pausenlos fotografiert hält das Ortsschild weiter tapfer stand. Morgen kehrt dann wieder langsam Ruhe ein.
Rettungswege im Dorf sollen nicht zugeparkt werden
Die Polizei appelliert an die Besucher, bis zur Abreise mit den Fahrzeugen auf dem Campinggelände zu bleiben und nicht bereits außerhalb des Geländes zu parken, um später vermeintlich schneller abreisen zu können. So solle ein Zuparken der Rettungswege im Dorf und den umliegenden Straßen vermieden werden.
Impressionen vom Schlusstag des Festivals
Die Stimmung ist gelöst, vielen Besuchern ist die Müdigkeit aber auch ins Gesicht geschrieben. Einige reisen bereits ab, andere warten vor den Bühnen auf die letzten Bands von Wacken 2023.
Polizei plant schwerpunktmäßige Verkehrskontrollen
Bevor die große Rückreisewelle zum Ende des Wacken Open Airs startet, appelliert die Polizei, dass die Metalheads ihre Anreise nüchtern und nicht unter dem Einfluss von Alkohol oder Betäubungsmitteln antreten. "Im Rahmen des Abreisetages werden schwerpunktmäßige Verkehrskontrollen durchgeführt", sagt Björn Gustke von der Polizeidirektion Itzehoe.
Metalheads freuen sich auf Festival-"Finaltag"
Rückreisen laufen schon, weniger los im Infield
Hunderte Fahrzeuge mit vielen Besuchern haben sich bereits auf die Rückreise gemacht. Im Infield ist merklich weniger los als noch am Vortag. Viele fürchten nach dem Anreise-Chaos offenbar den Regen, der für Sonntag vorhergesagt ist. Die Veranstalter schreiben auf ihrer Homepage, dass eine Abreise heute Abend "durchaus Sinn" mache.
Veranstalter: Mit Abreise warten, bis Flächen trockener sind
Aktuell raten die Veranstalter dazu, nicht verfrüht abzureisen, weil viele Wege noch einer Kraterlandschaft gleichen: "Sonne und Wind trocknen die Flächen schnell ab. Wartet mit der Abreise, bis die Flächen trockener sind."
Volles Haus bei den Firefighters
Nach einem - aufgrund des Regens - nur kurzen Auftritt zu Beginn des Festivals haben die Wacken Firefighters am Nachmittag bei bestem Wetter gespielt. Näher dran ist unser Reporter vor lauter begeisterten Zuhörern nicht gekommen.
Abreise-Tipp für Frühaufsteher am Sonntag
Der Veranstalter empfiehlt wegen des Verkehrs den frühen Sonntagmorgen für eine Abreise. Die Fahrzeuge der Besucher sollen es möglichst selbst runter von den Flächen schaffen. Die Hauptzufahrten von und zu den Flächen sollen entsprechend präpariert werden. Bis dahin: Mucke genießen!
Appell vor der Abreise: Platz sauber und ordentlich hinterlassen
Fast eine Woche Camping und vier Tage Festivalprogramm: Das bedeutet auch riesige Müllberge. Im vergangenen Jahr mussten etwa 590 Tonnen Abfall nach Angaben der Veranstalter entsorgt werden. Dieses Jahr dürfte es ein wenig weniger sein, da aufgrund des Wetters nur rund 61.000 Menschen beim W:O:A statt der ursprünglich rund 85.000 Metalfans feiern können. "Bevor ihr startet, möchten wir euch bitten, euren Platz sauber und ordentlich zu hinterlassen. Das jährliche Müllaufkommen belastet nicht nur die Umwelt, sondern dessen Beseitigung kostet auch Unmengen an Geld und Aufwand", teilte der Veranstalter mit.
Ein Gefühl vom "Schweben" über Tausende Metalfans
Das deutlich bessere Wetter hat Zehntausenden Metalfans auf dem Infield das Feiern erleichtert. Vor der Bühnen sind immer wieder Metalfans beim "Crowdsurfing" zu sehen. Sie ließen sich von der Menge über die Köpfe der Menschen hinweg tragen.
Wenn aus Hilfsbereitschaft sogar Freundschaft wird
Seit 20 Jahren hat Klaus Jürgen Reimers aus Gribbohm bei Wacken einen Heavy-Metal-Fan aus Japan bei sich zu Gast. Er lernte den Mann aus Tokio zufällig vor 2003 Jahren kennen. Futa Shimizu kam damals völlig ohne Plan nach Wacken - ein Metalfan in Japan hatte ihm vom W:O:A erzählt. Futa beschloss, nach Wacken zu reisen, wollte sich spontan ein Hotelzimmer nehmen und merkte: Wacken hat gar kein Hotel. Futa Shimizu lernte Jürgen Reimers kennen - und durfte in dessen Garten ein Zelt aufstellen. Die Männer verstanden sich auf Anhieb gut. Seitdem hält die deutsch-japanische Freundschaft.
Iron Maiden: "What a fucking night to end this"
Gestern Abend hatten viele Metalfans ihren musikalischen Höhepunkt. Zehntausende feierten die britische Band Iron Maiden. Für die Gruppe sei dies der Abschluss ihrer Europatour gewesen, sagte Frontmann Bruce Dickinson und schrie in die Menge: "What a fucking night to end this." ("Was für eine großartige Nacht, um sie zu beenden.")
NDR Liveblog wünscht einen guten Morgen
Der letzte Wacken Open Air-Tag bricht an. Unter anderem wollen heute Saltatio Mortis, Heaven Shall Burn und Two Steps From Hell auftreten. Um 2 Uhr am Sonntag soll dann Schluss sein. Am Sonntag ist dann der Abreisetag.
- Teil 1: Wir verabschieden uns mit den Wacken-Highlights 2023
- Teil 2: Wacken Open Air - so war der Festival-Samstag (5. August 2023)
- Teil 3: Wacken Open Air - der Festival-Freitag (4. August 2023)
- Teil 4: Wacken Open Air - zweiter Festivaltag mit vielen Acts (3. August 2023)
- Teil 5: Wacken Open Air - das Festival beginnt (2. August 2023)
- Teil 6: Wacken Open Air - Anreise zweiter Tag (1. August 2023)
- Teil 7: Wacken Open Air - Anreise erster Tag (31. Juli 2023)