Iron Maiden in Wacken: So war es bei den Metal-Legenden
Mit Klassikern und lange nicht gespielten Songs begeistern Iron Maiden auf dem Wacken Open Air ein Publikum, das nach teilweise chaotischen Regentagen am Freitag endlich Sonne tanken konnte.
Zu Beginn der fiktiven W:O:A-Serie "Legend of Wacken" erzählt Thomas Jensen, wie er als Musik-Fan vom Punkrock zum Metal kam."Metal ist mehr so nach innen", sagt der "Serien-Jensen", der von Aurel Manthei gespielt wird. Was er damit meint? Hier, auf dem Holy Ground mit den Gummistiefeln knöcheltief im Schlamm versinkend vor Iron Maiden zu stehen und zu feiern, begreift das auch ein Metal-Neuling an diesem dritten Wacken-Tag. Kreischen, es knallt, es brummt: Plötzlich ist man drin und alles andere ist ganz weit weg. Me(n)tal Health sozusagen.
Fallen lassen im Schlamm
Dabei beginnt der Maiden-Auftritt verspätet und recht verhalten. Gänsehaut gibt’s das erste Mal bei "The Prisoner" aus dem Jahr 1982: Sänger Bruce Dickinson singt auch nach über vier Jahrzehnten Bandgeschichte noch, als ob er den Teufel gerade höchstpersönlich durch die Hölle jagt. Dazu die lichtgewaltige Kulisse der riesigen Harder-Stage - so kann man sich auch im Schlamm fallen lassen, zumindest im übertragenen Sinn.
"What a fucking night to end this" Iron maiden Frontmann Bruce Dickinson
Abschluss der Europatour
Vor dem erst zwei Jahre alten Song "Death Of Kelts" verflucht Dickinson bei seiner Ansage die Kriegstreiber auf der Welt, bevor seine Bandkollegen Riffs und Basslinien jenseits von Wut und Böse durch das Holy Land jagen. Kollektiv mitgesungen wird erst später, und besonders natürlich beim großen Klassiker "Fear Of The Dark".
Der Wacken-Auftritt markiert das Ende der "Future Past Tour" von Iron Maiden durch Europa. "What a fucking night to end this" ("Was für eine großartige Nacht, um sie zu beenden"), rief Dickinson in die Menge. Der Anspruch, auch nicht so prominente, alte Songs live aus der Versenkung zu holen, sorgt auch für Längen in der zweistündigen Show, zumindest bei jenen Metalheads, die keine Vollblut-Maiden-Fans sind. Am Ende bleibt trotzdem ein großartiges Konzerterlebnis - und die schöne Erkenntnis, eine der größten Heavy-Metal-Bands der Welt einmal live gesehen zu haben.