Kommentar: Wacken-Veranstalter haben viel Vertrauen verspielt
Erst der Anreisestopp für Fahrzeuge, dann der finale Einlassstopp für Metalheads: Das Festivalgelände in Wacken hat sich in ein riesiges Schlammfeld verwandelt. Tausende angereiste Besucherinnen und Besucher aus Deutschland, Europa und der ganzen Welt mussten die Rückreise antreten. Nadina von Studnitz aus dem NDR Schleswig-Holstein Studio in Heide kommentiert den missglückten Start des Wacken Open Air Festivals.
Zum 32. Mal steigt in Wacken die Riesenparty - und 35.000 Gäste müssen draußen bleiben. Zwei Tage und zwei Nächte haben die Macher des Festivals Zigtausende Fans zwischen Hamburg, Itzehoe und dem kleinen Dorf im Kreis Steinburg buchstäblich im Regen stehen gelassen, in ihren Autos am Straßenrand und auf Parkplätzen. Anwohner öffneten Gartenhäuschen, Kuhställe und Baumärkte, damit die Metalheads im Trockenen schlafen konnten. Die Freiwillige Feuerwehr verteilte Kaffee und Brote. Aber wo waren da die Wacken-Macher? Warum haben sie ihre treuen Fans so dürftig informiert, warum nicht früher gewarnt?
Am Mittwoch entschuldigen sie sich, sprechen von schwierigsten Bedingungen wegen des extremen Niederschlags. Korrekt, es regnet ohne Ende - aber das tut es seit zwei Wochen! Wo war also der Notfallplan der Wacken-Macher? Am Mittwoch ist das Festival gestartet. 50.000 Menschen haben es auf das Veranstaltungsgelände geschafft - die Metalheads werden eine große, bunte Party feiern. Weil sie ihre Musik und ihr Wacken lieben. Die Veranstalter aber haben viel Vertrauen verspielt. Die kommenden Tage und Wochen werden zeigen, ob und wie sie es zurückgewinnen können.