Stromnetze: Kooperation für schnelleren Ausbau an der Westküste
Um beim Netzausbau an der schleswig-holsteinischen Westküste aufs Tempo zu drücken, wollen das Land, der Kreis Dithmarschen und die privaten Netzbetreiber enger zusammenarbeiten. Dafür haben sie am Mittwoch in Heide eine Vereinbarung getroffen.
Wie wichtig der zügige Ausbau des Stromnetzes für Schleswig-Holstein ist, machen Zahlen der SH Netz AG deutlich: Sie rechnet für die kommenden zehn Jahre landesweit mit einer Verdoppelung der Windenergieleistung von aktuell 6 bis 7 auf rund 15 Gigawatt. Die neue Kooperationsvereinbarung sei ein Bekenntnis der im Land handelnden Akteure, den Ausbau klimaneutraler Infrastruktur so schnell wie möglich voranzutreiben, erklärte Energieminister Tobias Goldschmidt (Grüne).
Gespräche auf Augenhöhe
Zu den Unterzeichnern gehören neben der SH Netz AG auch die Netzbetreiber Tennet, 50Hertz und Amprion sowie der Kreis Dithmarschen. Dabei geht es zum Beispiel um den geplanten Bau der Gleichstromverbindung Korridor B von Heide nach Nordrhein-Westfalen mit dem Unternehmen Amprion. Mit den anderen Netzbetreibern sind ähnliche Großprojekte an der schleswig-holsteinischen Westküste und in ganz Norddeutschland geplant. "Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich die Kooperation zwischen Land, Kommunen und Netzbetreibern für einen Dialog auf Augenhöhe und eine verträgliche Planung mit größtmöglicher Akzeptanz bewährt hat", sagte Tennet-Vorstand Tim Meyerjürgens. Nur so habe sein Unternehmen seine bisherigen Netzausbauvorhaben in Schleswig-Holstein erfolgreich und pünktlich umsetzen können.
Partner setzen auf Dialog mit Menschen vor Ort
Ziel der neuen Kooperation ist auch, Prozesse wie Bürgerbeteiligung und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und unbürokratischer zu gestalten. "Wir sehen gute Chancen, dass wir so abgestimmter unterwegs sind, dass wir gut kommunizieren", sagte Dithmarschens Landrat Stefan Mohrdieck (parteilos).