Mehrere parkende Busse des öffentlichen Personen-Nahverkehrs mit Kieler Kennzeichen. © NDR
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AUDIO: ver.di verkündet Urabstimmung im privaten Busgewerbe in SH (1 Min)

Streik im privaten Busgewerbe: Großraum Kiel betroffen

Stand: 17.10.2024 05:09 Uhr

Ver.di hat für Donnerstag Beschäftigte der Autokraft im Großraum Kiel zum Warnstreik aufgerufen. Es geht um den Tarifvertrag für das private Busgewerbe. Auch unbefristete Streiks stehen im Raum.

Der Warnstreik im privaten Busverkehr hat am Donnerstag den Großraum Kiel getroffen. Die Gewerkschaft ver.di rief die Beschäftigten der Autokraft im Großraum Kiel für heute zum Streik auf. Fahrgäste mussten sich darauf einstellen, dass die meisten Busverbindungen ausfallen.

Auch Kielius vom Warnstreik betroffen

Laut ver.di waren neben Verbindungen ins Umland und in die Kieler Innenstadt auch die Fahrten des Flughafenzubringers Kielius betroffen. Die Autokraft wies darauf hin, dass es auch Auswirkungen auf den X85 Lübeck-Puttgarden gibt, sowie explizit auf die Kreise Rendsburg-Eckernförde und Ostholstein.

Der Warnstreik begannen laut ver.di mit Betriebsbeginn und endeten mit der letzten Spätschicht. Die aktuelle Streik-Phase endete laut Bähring dann mit diesem Streik.

Streikfahrpläne der Autokraft

Online veröffentlichte die Autokraft Streikfahrpläne. Demnach fuhr etwa der Kielius voraussichtlich von 4 Uhr ab Kiel und 5:50 Uhr ab dem Hamburger Flughafen. Die letzten Fahrten fanden ab 17:15 Uhr in Kiel und 19:15 Uhr am Hamburger Flughafen statt.

Auf folgenden Webseiten gibt es aktuelle Streikinformationen

Gestern wurde in ganz SH gestreikt

Am Mittwoch waren in ganz Schleswig-Holstein Busverbindungen vom Streik betroffen. Alle Betriebshöfe im Land waren zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Der Streik hat mit Dienstbeginn begonnen und endete zum jeweiligen Betriebsschluss. Der Grund für den Streik ist der geplatzte Tarifvertrag mit dem Omnisbusverband Nord (OVN).

Der OVN hatte sich von einem eigentlich bereits verhandelten Tarifvertrag mit der Gewerkschaft ver.di zurückgezogen, weil die Landesregierung laut Verband weniger Geld für den Öffentlichen Personennahverkehr zur Verfügung stellt. Der neue Tarifvertrag sei damit nicht mehr zu finanzieren.

Ver.di: Urabstimmung über unbefristete Streiks

Eine ver.di Kundgebung am ZOB Kiel. © Onno Eick Foto: Onno Eick
700 Streikende beteiligten sich an einer Demonstration vor der OVN-Geschäftsstelle in Kiel.

Aus Sicht von Pendlern und Schülerinnen droht nach den vereinzelten Streiks in der jüngeren Vergangenheit - und gestern - nun neues Ungemach: Die Gewerkschaft ver.di verkündete gestern im Rahmen einer Demonstration von etwa 700 Streikenden vor der OVN-Geschäftsstelle in Kiel, dass unbefristete Warnstreiks möglich seien, wenn weiterhin keine Einigung im Tarifstreit erzielt werde. Bis Ende Oktober solle es dazu eine Urabstimmung geben. Anfang November will ver.di über das Ergebnis informieren

"Wer während der Erklärungsfrist und auch bis zum heutigen Tag keinerlei Anzeichen zu Gesprächen gibt, sondern polarisiert und eskaliert, darf sich nun über die Folgen nicht wundern", sagte ver.di-Sprecher Sascha Bähring.

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Friedenspflicht ab Freitag

Ab Freitag soll dann Friedenspflicht herrschen - bis das Ergebnis der Urabstimmung über weitere Warnstreiks Anfang November vorliegt. Bis dahin gibt ver.di der OVN Zeit, doch noch dem Tarifvertrag zuzustimmen. "Dieses friedliche Zeichen sollten die Arbeitgeber sehr, sehr ernst nehmen und den ausgehandelten Tarifvertrag endlich unterzeichnen", sagte Bähring. Nach der Urabstimmung sei das jetzige Angebot vom Tisch und man würde wieder für die ursprüngliche Forderung einstehen.

Arbeitgeber: Verhandlungen am Tisch und nicht "auf der Straße"

Die Arbeitgeber hatten sich am Dienstag gesprächsbereit gezeigt. Man werde auf jeden Fall ein Telefonat mit der Gewerkschaft ver.di führen, kündigte Diedrich Graf von der Recke, Vorstandsmitglied des OVN an. "Letztendlich müssen beide Seiten den ersten Schritt machen und versuchen einen Termin zu finden", sagte er. Verhandelt werden könne aber "nur am Tisch und nicht auf der Straße". Es werde neue Gespräche geben, wann genau, wisse er nicht, so von der Recke.

Einigung zwischen OVN und ver.di sah höheren Lohn und Inflationsausgleich vor

Die ursprüngliche Einigung zwischen ver.di und OVN sah eine Erhöhung der Entgelte um 275 Euro und die Auszahlung einer Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 850 Euro vor. Schon im Frühjahr hatten sich die Gewerkschaft und die Arbeitgeberseite zudem darauf geeinigt, dass die wöchentliche Arbeitszeit spätestens mit den neuen Ausschreibungen der Linien auf 37,5 Stunden sinkt.

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Dieses Thema im Programm:

Schleswig-Holstein Magazin | 17.10.2024 | 12:00 Uhr

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