So ist die Lage bei der FSG nach dem Wegfall der Förder-Millionen
Bei der Werft FSG in Flensburg herrschen nach wie vor unruhige Zeiten: Nachdem ein Großauftrag geplatzt ist, hängen die Mitarbeitenden in der Schwebe. Sie warten unter anderem auf zugesagte neue Aufträge.
Vor gut einer Woche kam die Nachricht: Die Flensburger Schiffbau Gesellschaft (FSG) wird vom Bund doch keine Fördermittel in Höhe von 62 Millionen Euro bekommen. Diese waren ursprünglich für den Bau von LNG-Bunkerschiffen vorgesehen. Werfteigner Lars Windhorst hätte Eigenkapital in zweistelliger Millionenhöhe nachweisen müssen. Doch offenbar ließ er mehrere Fristen verstreichen - und der Auftrag platzte.
Kurz danach hatte die Werft angekündigt, man arbeite daran, andere Aufträge an Land zu ziehen. Auf Nachfrage von NDR Schleswig-Holstein heißt es nun: Die Aktivitäten seien noch nicht spruchreif.
Hohe Belastung für die Mitarbeitenden
Aktuell sind laut IG Metall 285 Menschen bei der FSG beschäftigt, die meisten von ihnen zurzeit im Urlaub. FSG-Betriebsrat Jan Brandt wirkte schon in der vergangenen Woche resigniert: "Natürlich wollen wir alle arbeiten, aber gerade dieser Faktor, die psychische Belastung, die auf die ganzen Kolleginnen und Kollegen wirkt - das muss einfach mal aufhören." Hierfür gibt es laut Brandt mehrere Möglichkeiten - unter anderem die Kündigung. Doch dahingehend sieht der Betriebsrat nicht die Mitarbeitenden in der Verantwortung, sondern Inhaber Lars Windhorst.
Neue FSG-Geschäftsführung seit Juni
Windhorst hatte zuletzt eine neue Geschäftsführung installiert. Erst im Juni wurde sie vorgestellt.
Die FSG ist mittlerweile kein eigenständiges Unternehmen mehr, sondern bildet zusammen mit der Nobiskrug-Werft in Rendsburg (Kreis Rendsburg-Eckernförde) eine Gesellschaft, die wiederum zur Tennor-Gruppe von Windhorst gehört.
Seit der Insolvenz im Jahr 2020 machte die Werft überwiegend mit Negativ-Schlagzeilen auf sich aufmerksam. Und dennoch ging der Betrieb seitdem immer irgendwie weiter.