Fridays for Future: Zwischen Terror, Krieg und Klimaschutz
Mit einseitiger Solidarisierung mit Palästina und problematischen Äußerungen hatte die Klimabewegung Fridays for Future International für viel Kritik gesorgt. Die Aktivisten in Deutschland haben sich von solchen Statements klar distanziert, auch bei uns im Norden.
Etwa 70 Klima-Aktivistinnen und Aktivisten versammelten sich am Sonntag im Kieler Schützenpark, um an einem Laternenumzug teilzunehmen. Ihr Hauptanliegen war das Thema Klima und nicht die mutmaßliche Spaltung mit der internationalen Sektion der Bewegung oder die jüngsten Kontroversen um Greta Thunberg. Wegen israelfeindlicher Posts stehen Klimaaktivistin Thunberg und Fridays for Future International in der Kritik. "Wir sind eine Klimagerechtigkeitsbewegung und wir haben Klima als Hauptthema und wir wollten uns eigentlich nicht zum Nahostkonflikt äußern, aber wurden natürlich durch diese antisemitischen Aussagen als Fridays for Future Deutschland gezwungen, uns davon zu distanzieren", so Eva Freitag, die Pressesprecherin des Kieler Ablegers.
Abstand von FFF International
Von der internationalen Gruppierung nehmen sie zumindest bei diesem Thema Abstand, und darüber herrscht unter den meist jungen Aktivistinnen und Aktivisten auch Einigkeit, laut der Sprecherin der Kieler Ortsgruppe: "Ich hab das Gefühl, wir sind da alle einer Meinung und stehen hinter Fridays for Future Deutschland", so Eva Freitag. Natürlich sei darüber diskutiert worden, wie man damit umgehen sollte, aber die deutschen Positionen seien nie in Frage gestellt worden, so Freitag. Als Antwort auf die Posts von Greta Thunberg und Fridays For Future International hatte Fridays for Future Deutschland in den sozialen Medien folgendes gepostet: "Nein, der internationale Account spricht, wie zuvor betont, nicht für uns. Nein, der Post ist nichts mit uns abgestimmt. Nein, wir stimmen nicht mit den Inhalten überein."
"Advent, Advent, die Erde brennt"
Die meisten Teilnehmenden der Klima-Demo haben im Vorfeld gebastelt. Mit ihren Laternen wollen sie auf ihr klimapolitisches Anliegen hinweisen. Auf einem Kostüm steht in großen Buchstaben: "Advent, Advent, die Erde brennt". Andere haben Laternen, die eine brennende Erdkugel darstellen. Frida (19), Lea (21) und Anna (20) ist jetzt vor allem auch wichtig, dass die Klima-Bewegung trotz der aktuellen Kritik nicht an Bedeutung verliert. Sie argumentieren, dass bei all der berechtigten Kritik nicht vergessen werden sollte, dass es beim Kampf gegen die Klimakrise auch darum gehe, dass alle an einem Strang ziehen. Sie hoffen, dass die problematischen Äußerungen der internationalen Bewegung das eigentliche Anliegen nicht diskreditieren. Ihrer Meinung nach könnte die Spaltung innerhalb der Bewegung vor allem jenen in die Hände spielen, die weiterhin nach Gründen suchen, die Klimakrise zu verharmlosen.