Schnee in SH: Weiterhin Glätte möglich
Auch am Mittwoch gab es wieder zahlreiche Glätteunfälle, außerdem Probleme bei Bus und Bahn. Auf der A7 im Kreis Schleswig-Flensburg wurde ein Lkw in den Graben geschleudert. Inzwischen hat sich die Lage auf den Straßen laut Polizei aber beruhigt.
Insgesamt zählten die Leitstellen im Land nach eigenen Angaben in der Nacht auf Mittwoch mehr als 130 Glätteunfälle. Besonders große Auswirkungen hatte ein Unfall auf der A7: Gegen Mitternacht hatte ein Lkw-Fahrer in Höhe Handewitt (Kreis Schleswig-Flensburg) die Kontrolle über seinen Lastzug verloren und war in einen Graben geschleudert. Nach Angaben der Polizei sind die Bergungs- und Aufräumarbeiten inzwischen abgeschlossen. Wegen ausgetretenem Kraftstoff konnte die Fahrbahn in Richtung Norden erst am Mittwochmorgen gegen 9 Uhr wieder freigegeben werden. Verletzt wurde niemand. Am Vormittag kam dann kurz vor der dänischen Grenze erneut ein Lkw von der Straße ab, in Richtung Norden war der rechte Fahrstreifen kurzzeitig gesperrt.
Weiterer Glätteunfall bei Neumünster
Bereits am Dienstagabend war ein Lkw in Höhe Neumünster ebenfalls auf glatter Straße ins Schleudern geraten und von der Fahrbahn abgekommen. Fünf Stunden lang musste die A7 in Richtung Hamburg für die Bergungsarbeiten gesperrt werden. Auch bei diesem Unfall gab es keine Verletzten.
Schulbus in die Leitplanke gerutscht
Ein Unfallschwerpunkt lag im Raum Flensburg und der dänischen Grenze: Dort krachte es am Mittwochmorgen allein 25 Mal. Auf der L192 bei Handewitt hat sich zunächst ein Kleinwagen überschlagen, dabei wurde eine Frau leicht verletzt. Nachdem die Polizei eintraf, schlitterten zwei weitere Fahrzeuge kurz nacheinander in den Streifenwagen. Dabei blieb es bei Blechschaden. Bei Dannewerk (Kreis Schleswig-Flensburg) rutschte ein Schulbus mit 25 Kindern an Bord in die Leitplanke. Es wurde niemand verletzt, die Kinder wurden mit Ersatzbussen abgeholt. Die Fahrbahn war für rund drei Stunden bis 10.30 Uhr gesperrt.
18-Jährige bei Kastorf schwer verletzt
Bei Haselund im Kreis Nordfriesland gab es auf der B200 am Mittwochmorgen gleich mehrere Glätteunfälle. Rettungskräfte waren auch auf der A24 in Richtung Hamburg mehrfach im Einsatz. Besonders glatt war es offenbar auch in den Kreisen in Ostholstein, Lübeck, Stormarn und im Lauenburgischen, dort zählte die Polizei seit Dienstagmittag rund 80 Glätteunfälle. Bei Kastorf (Kreis Herzogtum Lauenburg) wurden zwei Menschen verletzt. Eine 18-Jährige habe am Dienstagnachmittag mit ihrem Wagen in einer Kurve drei Autos überholt, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Als die junge Frau wieder auf ihre Fahrspur einscherte, geriet sie ins Schleudern und rutschte auf die Gegenfahrbahn. Dort stieß sie frontal mit einem entgegenkommenden Auto zusammen. Die 18-Jährige wurde schwer, der 54-jährige Fahrer des anderen Autos leicht verletzt.
ADFC bemängelt schlecht geräumte Radwege
Bis zum Vormittag hatte sich die Lage auf den Straßen nach Angaben der Leitstellen entspannt. Auf den Straßen in Kielsei die Situation ruhig, sagte Polizeisprecherin Stephanie Lage. Die Straßen seien gut geräumt und die Autofahrer vorsichtig unterwegs. Der Fahrradclub ADFC bemängelt dagegen, dass vor allem in Kiel die Fahrradwege nicht frei seien. Laut Stadtsprecherin Kerstin Graupner liegt das unter anderem an Krankheitsfällen im Räumdienst. In Kiel blieb deshalb am Mittwoch die Biotonne stehen, da die Müllwerker im Winterdienst einsprangen. Gleichzeitig wurde unter anderem bei den Räumdiensten gestreikt. Es gab zwar eine Notdienstvereinbarung, dennoch war der Winterdienst eingeschränkt.
Verspätungen und Ausfälle bei Autokraft und Rohe-Bussen
Auch bei Bussen in Schleswig-Holstein sorgte das Wetter am Mittwoch wieder für Ausfälle und Verspätungen. In Dithmarschen nahmen die Verkehrsunternehmen den Betrieb zwar auf, jedoch hätten Fahrten aufgrund der Wetterlage abgebrochen werden müssen, sagte eine Kreissprecherin. Vor allem Nebenstrecken seien betroffen gewesen. Am Vormittag habe sich die Lage stabilisiert, es könne aber weiter zu einzelnen Ausfällen kommen. Die Busse der Autokraft starteten ihren Betrieb in Rendsburg-Eckernförde und Kiel aufgrund der Witterung erst verspätet. In der Mitte Nordfrieslands fiel am Mittwochvormittag der Busverkehr aus, teilte das Unternehmen Rohde Verkehrsbetriebe mit. Auch in Ostholstein fuhren Autokraft- und Rohde-Busse verspätet oder fielen aus. Auf der Schiene gab es zwischen Lübeck und Kiel Probleme.
Weiterhin Glättegefahr durch gefrierenden Regen
In den kommenden Tagen kommt es laut DWD zu Regen, Schneeregen und Schnee. Auf den gefrorenen Böden besteht örtlich weiterhin Glättegefahr. Viele Ordnungsämter der Gemeinden und Städte warnen außerdem vor Dach- und Baumlawinen sowie vor Glätte auf den Gehwegen. Wohnungseigentümer und Mieter sei hier für die Räumung verantwortlich, so die Behörden.