Ökolandbau in Deutschland: SH rangiert auf hinteren Plätzen
Nur jeder zwölfte Hof im Land setzt auf ökologischen Anbau. Damit liegt SH im bundesweiten Vergleich eher hinten. Die Landesregierung plant nun, mehr Anreize zu schaffen und die Anzahl in den kommenden Jahren zu verdoppeln.
Immer mehr Bauern in Deutschland stellen auf Ökolandbau um. Das belegen neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes. In Schleswig-Holstein allerdings tun sich viele Landwirte offenbar schwer mit der Umstellung. Mehr als jeder zehnte Betrieb in Deutschland hat bis Ende vergangenen Jahres auf Öko umgestellt. Das sind zehn Prozent mehr als noch 2020, teilt das Statistische Bundesamt mit. In Schleswig-Holstein werden nur gut 77.000 Hektar ökologisch bewirtschaftet. Damit liegt das Land an elfter Stelle im bundesweiten Vergleich. Nur acht Prozent der Bauernhöfe sind in Schleswig-Holstein Öko-Höfe.
Ziel der Landesregierung: 14 Prozent Ökolandbau bis 2030
Die Landesregierung will die Zahl der Ökobetriebe in den kommenden Jahren nahezu verdoppeln. Das Landwirtschaftsministerium will nun Anreize schaffen, damit mehr Bio-Lebensmittel in den Handel kommen. Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU) sagt: "Ich hätte mir erhofft, dass da ein klein bisschen mehr Betriebe sich entschieden hätten, in Richtung Ökolandbau zu gehen." Er zeigt aber vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und anderer Krisen auch Verständnis dafür, dass viele Betriebe zögern, den Schritt zur Umstellung zu wagen.
Schul-, Kita- und Kantinenessen soll Umstellung sichern
Die Landesregierung hat unter anderem Förderungen für die Investition in besonders tiergerechte Ställe beschlossen. Zudem gibt es Weiterbildungsprogramme für Bauern, die auf Ökolandwirtschaft umstellen wollen. Schwarz sieht einen Hebel vor allem in Schul-, Kita- oder Kantinenessen. Hier werden laut Ministerium bisher kaum Bio-Lebensmittel eingesetzt.
Das befürwortet auch Annette Stünke vom Verband der Bio-Landwirtschaftsbetriebe "Bioland". Sie fügt hinzu, dass vorhandene Strukturen und Angebote ausgebaut werden müssten. "Wir haben jetzt seit letztem Jahr eine Förderung für die Beratung von Großküchen, Kantinen, Kita-Küchen. Die können sich kostenlos beraten lassen zum Einsatz von Bioprodukten in ihren Küchen", so Stünke.