Nordkirche möchte rassistische Kirchenkunst aufarbeiten
Das Kirchenparlament der Nordkirche, die Landessynode, hat in Lübeck-Travemünde getagt - zum letzten Mal in dieser Zusammensetzung. Ein Thema: Der Umgang mit rassistischer Kirchenkunst.
Die Nordkirche ist verantwortlich für 100.000 Denkmäler, Gemälde und Grabsteine. Einige von ihnen zeigen Schriftzüge oder Darstellungen, die aus heutiger Sicht nicht mehr zu vertreten sind - etwa weil sie rassistisch, nationalsozialistisch oder kriegsverherrlichend sind. Die Nordkirche möchte solche Kunstobjekte schrittweise aufarbeiten. Laut Präses Ulrike Hillmann müssen die Objekte individuell betrachtet werden. Manche müssten abgebaut werden, bei anderen müsse man überlegen, wie sie künftig Teil der Aufarbeitung der Nordkirche sein können.
Es wurden des Weiteren Themen wie Finanz- und Digitalstrategien behandelt. Zudem wurde die Verfassung geändert, um innovative Modelle für Gemeinden einfacher möglich zu machen, darunter Segnungen und Trauungen außerhalb von Kirchen. Nun sollen entsprechenden Kirchengesetze verfasst werden.
Preis "Nordstern" für ehrenamtliches Engagement verliehen
Außerdem wurde der Nordstern verliehen. Er ist die höchste Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement in der Nordkirche. Der erste Platz ging an das Netzwerk "Füreinander - Miteinander" der Kirchengemeinden Gielow und Rittermannshagen im Sprengel Mecklenburg und Pommern. Besonders sei die Zusammenarbeit von kirchennahen und kirchenfernen Menschen.