Nach Parolen auf Sylt: Demonstration gegen Rechtsextremismus
Mehrere hundert Menschen haben in Westerland auf Sylt gegen Rechtsextremismus demonstriert. Auslöser war das Video von einer Party in Kampen, auf der Gäste rassistische Parolen gegrölt hatten.
Auf Sylt hat am Sonntag eine Demonstration unter dem Motto "Sylt gegen rechts" stattgefunden. Laut Polizei nahmen etwa 450 Menschen an der friedlichen Veranstaltung teil. Mit Schildern wie "Nie wieder ist jetzt", "No Racism" oder "Peace" drückten sie ihren Widerstand gegen Rechtsextremismus aus. Anlass für die Demonstration war das Bekanntwerden eines Party-Videos mit rassistischen Inhalten aus einer Bar in Kampen, das bundesweit für Empörung gesorgt hatte.
Aufgerufen zu der Kundgebung gegen Rassismus und Rechtsextremismus hatte ein Bündnis linker Gruppen. "Wir zeigen klare Kante: Rassismus und rechtsextremes Gedankengut haben keinen Platz auf Sylt. Egal ob Inselbewohner oder Tourist, wir stehen für eine bunte und lebenswerte Insel", hieß es in dem Aufruf.
Sylter Politiker: Insel hat keinen Platz für rechtes Gedankengut
Der Bürgervorsteher der Gemeinde Sylt, Andreas Dobrzinski (CDU), war ebenfalls vor Ort. Er betonte, dass Sylt eine weltoffene Insel sei. Laut ihm leben auf der Insel etwa 117 Nationen friedlich zusammen. Daher hätten ausländerfeindliche Aussagen keinen Platz. Die dritte stellvertretende Bürgermeisterin der Gemeinde Sylt, Katrin Kupfer (Grüne), betonte während ihrer Rede ebenfalls, dass es auf Sylt keinen Platz für rechtsextremes Gedankengut gebe.
Sogar Bundeskanzler Scholz äußerte sich zu Vorfällen in Kampen
Vor gut einer Woche hatte das kurze Video von einer Party in einem Lokal in Kampen bundesweit Empörung ausgelöst, weil Gäste zu dem Song "L’amour toujours" Parolen wie "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen" grölten. Das Video verbreitete sich rasant im Netz. Politiker bis hin zu Kanzler Olaf Scholz (SPD) zeigten sich entsetzt.