Nach Ostsee-Sturmflut: 50 Millionen Euro kommen vom Bund
Nun ist klarer, wie viel Geld es vom Bund für Sturmflut-Schäden geben könnte: Mit bis zu 50 Millionen Euro können Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern in den Jahren 2024 und 2025 rechnen.
Das teilte eine Sprecherin des Bundeslandwirtschaftsministeriums mit. Mit dem Geld sollen Schäden repariert werden, die die Ostsee-Sturmflut im vergangenen Oktober angerichtet hatte. Zuvor hatten die "Lübecker Nachrichten" darüber berichtet.
Bund beteiligt sich bei Reparatur - unter bestimmten Voraussetzungen
Das Geld für die Hilfe vom Bund solle aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) kommen, die nicht abgerufen worden seien. "Die Verwendung der Mittel ist an bestimmte Voraussetzungen geknüpft", heißt es vom Ministerium. Es müsse sich beispielsweise um Neubauten oder Verstärkungen von Hochwasserschutzmaßnahmen handeln. Außerdem müssten sich auch die Länder finanziell daran beteiligen.
Erste Anträge für Reparaturen bereits eingegangen
Für 2024 hat das schleswig-holsteinische Umweltministerium beim Bund zusätzlichen Bedarf an GAK-Mitteln in Höhe von 28 Millionen Euro angefordert, um die Schäden der Ostsee-Sturmflut zu beseitigen. 14 Anträge von Kommunen und Verbänden seien demnach bislang für die Sicherung und Wiederherstellung von Küstenschutzanlagen eingegangen, teilte eine Ministeriumssprecherin mit. Das Gesamtvolumen betrage bislang etwa 19 Millionen Euro, es sei jedoch mit weiteren Anträgen zu rechnen, so das Ministerium.
Ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums Mecklenburg-Vorpommern sagte dem NDR, man wolle auf jeden Fall auf das Angebot zurückkommen. Konkrete Maßnahmen konnte er noch nicht nennen, das brauche noch Abstimmung und Zeit.
Landesregierungen wollten Sondermittel
Die Landesregierungen von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern hatten dafür geworben, dass es vom Bund besondere Aufbau-Hilfen gibt - also mehr als die jetzt genauer bezifferten Reste aus dem schon bestehenden Küstenschutz-Etat. Das hatte der Bund Ende letzten Jahres abgelehnt: Es seien keine Schäden von nationalem Ausmaß entstanden, so ein Schreiben des Bundesministeriums.
Ostsee-Sturmflut: 200 Millionen Euro Schäden allein in SH
Bei der verheerenden Ostsee-Sturmflut vom 19. bis 21. Oktober 2023 wurden allein in Schleswig-Holstein etwa Schäden in Höhe von 200 Millionen Euro angerichtet, schätzt die Landesregierung. Zahlreiche Deiche, Hafenanlagen, Promenaden, Häuser und Campingplätze entlang der Ostseeküste wurden zerstört. Zudem sanken Hunderte Boote oder wurden beschädigt. Bis heute sind viele der Schäden noch nicht repariert worden. In Mecklenburg-Vorpommern hatte die Sturmflut nach NDR-Informationen Schäden in Höhe von 56 Millionen Euro verursacht, zum Beispiel wurde die Hafenpromenade in Sassnitz beschädigt, der Hafen in Stahlbrode zerstört und im Bereich Prerow-Zingst spülte die Sturmflut Tonnen von Sand weg.