Sturmflut: Backhaus verspricht Kommunen Hilfen vom Land
Klimaschutzminister Backhaus hat sich erleichtert gezeigt, dass durch die Sturmflut keine Menschen zu Schaden gekommen sind. Die Küstenschutzanlagen hätten der Flut standgehalten.
Klimaschutz- und Umweltminister Till Backhaus (SPD) hat nach der Sturmflut allen Einsatzkräften gedankt und konstatiert, dass die Küstenschutzanlagen Mecklenburg-Vorpommerns der Sturmflut standgehalten haben. Es sei kein Mensch gestorben oder verletzt und es seien keine kapitalen Werte vernichtet worden, sagte der Minister dem NDR Nordmagazin. Die 500 Millionen Euro, die in den vergangenen Jahren in den Küstenschutz investiert wurden, hätten sich gelohnt.
Viel Sand ins Meer gespült
Gleichzeitig räumte Backhaus ein, dass die Sturmflut etwa in Wieck, Sassnitz, Stahlbrode und Graal-Müritz schwere Schäden angerichtet habe. So sei viel Sand von den Stränden und den für den Schutz des Hinterlands wichtigen Dünen ins Meer gespült worden. Eine erste Schadensbilanz will er am Dienstag dem Landeskabinett vorlegen. Parallel will Backhaus von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) zusätzliches Geld für die Behebung der Schäden sowie weiterer Küstenschutzmaßnahmen einfordern.
Minister verspricht Hilfe des Landes
In Wieck am Darß handele es sich nicht um Küstenschutzanlagen, sondern um landwirtschaftliche Deiche, die gebrochen sind, so Backhaus. Die Verantwortung für die Wiederherstellung trage die Kommune. Gleichwohl versprach Backhaus Wieck und auch Sassnitz Hilfen des Landes. In Sassnitz auf Rügen wurde die gesamte Promenade zerstört. Diese "touristische Maßnahme" habe die Stadt selbst gebaut und müsse sie auch unterhalten, sagte Backhaus zur Kritik aus der Kommune, wonach das Land Sassnitz nicht rechtzeitig beim Küstenschutz unterstützt habe.
Ringdeiche zum Schutz der Küstendörfer
Um für künftige Sturmfluten gewappnet zu sein, sollten die Kommunen an der Küste überdenken, wo sie weitere Baugebiete ausweisen, sagte Backhaus. Das Wasser sei unberechenbar und die Auswirkungen des Klimawandels nicht von der Hand zu weisen. Die Orte müssten nicht nur von der Seeseite her, sondern zum Beispiel an den Boddengewässern auch vom Hinterland aus etwa durch Ringdeiche geschützte werden.