NATO-Ostseemanöver "Northern Coasts" ist gestartet
Mit der Übung "Northern Coasts" will die NATO ihre Verteidigungsfähigkeit auf der Ostsee üben. Es nehmen mehrere Schiffe, ein U-Boot und zwei Flugzeuge teil. Am Montagvormittag ist das Manöver gestartet.
Er schaue "Northern Coasts" erwartungsvoll entgegen, so Kapitän zur See Kurt Leonards. Er leitet die Übung auf der Ostsee, die bis zum 22. September dauert. Rund 700 Soldatinnen und Soldaten sind auf der See direkt am Manöver involviert, teilt die Marine mit. Außerdem seien noch mehrere Hundert Soldaten am Kieler Stützpunkt dabei. Von dort sind am Montagvormittag auch Schiffe zur Übung gestartet.
Damit "demonstrieren wir einmal mehr die Verteidigungsfähigkeit der Nato-Streitkräfte im Ostseeraum", sagt Leonards. Der simulierte Fall in diesem Jahr ist laut Marine ein Angriff auf Deutschland.
Neun Länder nehmen an Übung vor deutscher Küste teil
Nicht nur die Deutsche Marine ist mit dabei. Auch Armeeangehörige aus den baltischen NATO-Ländern Estland, Lettland und Litauen nehmen teil. Genauso welche aus Belgien, Dänemark, Polen, Frankreich und den USA.
"Northern Coasts" findet seit 2007 jedes Jahr statt und wurde von der Deutschen Marine gestartet. Seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die Übung aber eine andere Bedeutung gewonnen. Anfangs lag der Fokus des Manövers laut der Marine noch auf Piraterie und Terrorismus. Nun liege er auf der Bündnisverteidigung, speziell an der Nordostflanke der NATO. Genauer geht es um die deutsche Ostseeküste von der Flensburger Förde bis nach Rügen. Ziel ist laut Marine, dass die Beteiligten die Seekriegsführung trainieren. Dabei könnten sie auch neue Taktiken ausprobieren.
Die Gefahren, auf deren Bekämpfung sich die Soldaten vorbereiten, entwickeln sich laut der Marine laufend weiter. Zum Beispiel werden Drohnen über und unter Wasser eingesetzt und Flugkörper würden immer schneller fliegen.
Kaum Einschränkungen für den zivilen Alltag
Die zivile Schifffahrt wird wohl wenig vom Manöver mitbekommen. Das Übungsgebiet liegt außerhalb von Handelsrouten, also nicht am Öresund, Kleiner Belt, Großer Belt oder dem Nord-Ostsee-Kanal, versichert die Marine. Auch Windparks und Fischfanggebiete sollen ausgespart werden. Die Übung sei zudem vorher angemeldet worden. Dadurch seien die zivilen Schiffe vorgewarnt. Auch auf den Luftverkehr wird sich das Manöver nach Angaben der Marine nicht auswirken.