Marineschule Mürwik: Mehr als 250 neue Rekruten legen Gelöbnis ab
Das neue Kommando für Cyber- und Informationsräume (CIR) bekommt Nachwuchs. Von den 256 Soldatinnen und Soldaten, die ihr Gelöbnis abgelegt haben, sind zum ersten Mal auch einige ab sofort für den Schutz vor Cyberangriffen zuständig.
256 junge Soldatinnen und Soldaten aus dem "Gelöbnisverbund Westküste" in Heide, Husum und Flensburg haben am Mittwoch in Flensburg ihr Gelöbnis abgelegt. Die öffentliche Veranstaltung ist eine traditionelle Zeremonie am Ende der dreimonatigen Grundausbildung. Die Rekrutinnen und Rekruten bekennen sich zum Grundgesetz und zum Dienst am deutschen Volk. Zum ersten Mal waren in diesem Jahr auch 24 Soldatinnen und Soldaten des Cyber- und Informationsraums (CIR) dabei. Dazu kamen 29 angehende Soldaten des Spezialpionierregiments 164 aus Husum und 203 junge Soldaten aus der Heider Unteroffizierschule der Luftwaffe.
Was ist das Kommando CIR?
Der Cyber- und Informationsraum ist seit April dieses Jahres eine eigenständige Teilstreitkraft der Bundeswehr - neben den fünf anderen militärischen Bereichen Heer, Luft, Marine, Sanitäts- und Streitkräftebasis. Bisher hatte jede Teilstreitkraft ihre eigene IT-Abteilung - nun wird die IT-Kompetenz beim Kommando CIR gebündelt. Die Aufgaben sind Cyber- und Informationssicherheit, IT, strategische Aufklärung und operative Kommunikation - und zwar alles aus einer Hand.
Besuchertag beim Kommando Cyber- und Informationsraum
Die Rekrutinnen und Rekruten waren am Mittwoch mit Familie und Freunden gekommen. Und die konnten sich dann über die verschiedenen Bereiche der neuen Teilstreitkraft informieren. So wurde beispielsweise auf Bildschirmen demonstriert, wie Drohnen Daten erfassen, um anschließend ein 3D-Modell des Gefechtsfeldes zu erstellen. Auch der "gegnerische" Funk konnte abgehört werden. Viel Elektronik, Technik und Computer - aber auch viele Aha-Momente für die zahlreichen Interessierten.
Es gab auch die bekannten Bundeswehr-Übungen. Dabei wurde unter anderem gezeigt, wie ein Zelt gebaut, eine Feuerstelle eingerichtet und ein Wasserwerk errichtet wird.
Rekruten werden zu Soldaten
Weil das Wetter nicht mitspielte, hatten die wartenden Familien unzählige bunte Schirme aufgespannt. Bei strömendem Regen marschierten die Rekrutinnen und Rekruten zum Festakt auf dem Sportplatz des Ausbildungszentrums. Brigadegeneral Rainer Simon, Kommandeur des Ausbildungszentrums CIR, lobte die jungen Männer und Frauen: “Sie haben sich freiwillig zum Dienst für unser Land gemeldet, obwohl - oder gerade weil - Frieden und Freiheit heute nicht selbstverständlich sind.“ Mit dem gemeinsamen Schwören des Eides an der Truppenfahne endete für die Rekruten die Grundausbildung offiziell.