Minister Schwarz: Klimawandel zwingt zu Veränderungen
Die Landwirtschaft im Norden muss auf den Klimawandel reagieren. Gleichzeitig braucht es weniger Vorgaben für die Bauern, damit sie wettbewerbsfähig bleiben. Das waren die beiden zentralen Aussagen von Minister Schwarz und Bauernverbandspräsident Lucht auf dem Landesbauerntag.
Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU) die Bauern dazu aufgerufen, die Landwirtschaft an den Klimawandel und verändertes Verbraucherverhalten anzupassen. Ein "Weiter so wie bisher" werde nicht möglich sein, sagte der CDU-Politiker am Freitag vor etwa 900 Teilnehmern am Landesbauerntag zur Landwirtschafts- und Verbrauchermesse Norla in Rendsburg (Kreis Rendsburg-Eckernförde). "Wir müssen neue Wege gehen, innovative Produktionstechniken und alternative Nutzungsmöglichkeiten rechtzeitig auf den unterschiedlichen Standorten in Schleswig-Holstein erproben", sagte Schwarz.
Die Nutzung landwirtschaftlicher Flächen diene keinem Selbstzweck, sondern dazu, Ernährungssicherheit zu schaffen. Daher könne es nicht Ziel sein, die Nutzung aufzugeben, so Schwarz. "Den Betrieben muss eine dauerhafte wirtschaftliche Perspektive und Planungssicherheit gewährleistet werden." Günstiges Klima, gute Böden, ausreichende Wasserversorgung und die Landwirtinnen und Landwirte selbst machten Schleswig-Holstein ideal für landwirtschaftliche Produktion.
Schwarz: Wetterxtreme nehen zu
Auch im Norden nähmen Wetterextreme zu, sagte Schwarz. Vor allem die von Mooren geprägten Niederungen stünden vor einem erheblichen Anpassungsbedarf, besonders durch zunehmende Starkregenereignisse und steigende Meeresspiegel. Die Moorböden spielten eine wichtige Rolle zur Erreichung des Ziels Schleswig-Holsteins, bis 2040 das erste klimaneutrale Industrieland zu werden.
Lucht: "Landwirtschaft brauchen wir zum Leben"
Auch Bauernverbandspräsident Klaus-Peter Lucht betonte den Stellenwert der Branche und dass Landwirte zu Veränderungen bereit seien. "Landwirtschaft brauchen wir zum Leben", sagte er. Dies müsse sich die Politik mehr zu Herzen nehmen. Der ländliche Raum müsse mit Bewirtschaftung attraktiv gehalten werden, regionale Produktion in Ackerbau und Tierhaltung im Vordergrund stehen. Lucht warf der Bundesregierung vor, sie verschärfe EU-Auflagen noch weiter und gefährde damit die deutsche Wettbewerbsfähigkeit.
Für den geplanten Nationalpark Ostsee gab es von Seiten des Bauernpräsidenten Kritik. Er glaube nicht, dass dies das richtige Instrument sei, um den Schutz des Meeres voranzubringen, sagte Lucht. Mit einem Nationalpark drohten Verschärfungen und Verbote, besser seien Freiwilligkeit und Kooperation.