Möwen sitzen auf dem Rasen vor dem Landtag-Gebäude in Kiel. © NDR Foto: Fabian Boerger
Möwen sitzen auf dem Rasen vor dem Landtag-Gebäude in Kiel. © NDR Foto: Fabian Boerger
Möwen sitzen auf dem Rasen vor dem Landtag-Gebäude in Kiel. © NDR Foto: Fabian Boerger
AUDIO: Kommunen bekommen mehr Geld, um Flüchtlinge unterzubringen (1 Min)

Land SH: Weitere 61 Millionen Euro für Aufnahme von Geflüchteten

Stand: 29.11.2024 16:46 Uhr

Schleswig-Holsteins Kommunen bekommen zusätzlich 61 Milllionen Euro für die Unterbringung, Versorgung und Integration von Geflüchteten. Fest steht auch, wie das Geld aufgeteilt werden soll.

Im Sommer hatte sich die Landesregierung mit den kommunalen Landesverbänden auf ein Konzept für die Unterbringung von Geflüchteten und dessen Finanzierung geeinigt. Jetzt nennt sie konkrete Zahlen. 61 Millionen Euro sollen die Kommunen zusätzlich erhalten, um Geflüchtete unterzubringen, zu versorgen und zu integrieren sowie Personal in den Ausländerbehörden zu finanzieren.

"Bund, Land und Kommunen stehen gemeinsam in der Verantwortung, die Herausforderungen der Migrations- und Flüchtlingspolitik zu meistern. Ich freue mich sehr, dass uns dies in Schleswig-Holstein immer wieder in einem breiten Schulterschluss gelingt", sagte Integrationsministerin Aminata Touré (Grüne).

Restmittel aus auslaufenden Förderprogrammen

Die 61 Millionen Euro beinhalten die zugesagten, einmaligen zehn Millionen Euro des Landes, um die Kosten im Bereich des Asylbewerberleistungsgesetzes sowie für Hausmeisterdienste, Wachdienst, Dolmetscher oder Sozialarbeit zu decken. Die verbleibenden 51 Millionen sind Restmittel aus laufenden Förderprogrammen, die nicht verlängert werden.

Bislang zahlt der Bund pro Asyl-Erstantrag eine Pauschale von 7.500 Euro. 90 Prozent davon erhalten die Kommunen, zehn Prozent das Land. Die Landesregierung stellt den Kreisen und kreisfreien Städten außerdem 13 Millionen Euro als Integrationsfestbetrag zur Verfügung. Daraus sollen ab 2025 die Stellen zur Koordinierung der Integration und Teilhabe (KIT-Stellen) in den Kommunen dauerhaft finanziert werden.

Verteilung erfolgt nach Einwohnerzahl

Die 61 Millionen Euro werden auf Grundlage der Einwohnerzahl auf die Kommunen verteilt. Jeweils 50 Prozent davon sollen sie an die Gemeinden weiterleiten.

Beträge, die die Kreise und kreisfreie Städte erhalten
GemeindeGesamtsumme gerundet
Kreis Pinneberg6,7 Million Euro
Kreis Segeberg5,9 Million Euro
Kreis Rendsburg-Eckernförde5,8 Million Euro
Kreisfreie Stadt Kiel5,2 Million Euro
Kreis Stormarn5,2 Million Euro
Kreisfreie Stadt Lübeck4,5 Million Euro
Kreis Herzogtum Lauenburg4,3 Million Euro
Kreis Schleswig-Flensburg4,3 Million Euro
Kreis Ostholstein4,2 Million Euro
Kreis Nordfriesland3,5 Million Euro
Kreis Dithmarschen2,8 Million Euro
Kreis Steinburg2,8 Million Euro
Kreis Plön2,7 Million Euro
Kreisfreie Stadt Flensburg2,0 Million Euro
Kreisfreie Stadt Neumünster1,7 Million Euro

Menschen mit schlechter Bleibeperspektive bleiben in Landesunterkünften

Von diesem neuen Finanzierungskonzept unberührt bleibt der Erlass, dass Menschen mit schlechter Bleibeperspektive nicht auf die Kommunen verteilt werden. Diese blieben weiterhin - im Rahmen der gesetzlich zulässigen Fristen - bis zur Rückführung in den Landesunterkünften, so Touré: "Damit entlasten wir die Kommunen nicht nur bei der Unterbringung, sondern auch bei personalintensiven Rückführungen dieser Personen."

Einigung zum Rückkehrmanagement steht noch aus

Bis zum 6. Dezember wollen sich Landesregierung und kommunale Landesverbände unter anderem zur weiteren Ausgestaltung des sogenannten Rückkehrmanagements einigen. Dabei wird es auch um die Vorschläge der Landesregierung gehen, die Zuständigkeit für ausländische Mehrfach- und Intensivstraftäter zu zentralisieren.

Weitere Informationen
Ein Flugzeug fliegt hinter Stacheldraht © picture alliance Foto: Robert Schlesinger

Warum Abschiebungen in Schleswig-Holstein häufig scheitern

Kommunen berichten NDR Schleswig-Holstein, dass es viele Probleme bei der Umsetzung gibt. Es geht um ein hochkomplexes Verfahren. mehr

Im Landtag steht auf einer Glasscheibe "Schleswig-Holsteinischer Landtag". © NDR Foto: Constantin Gill

Ringen um Migrationspaket geht weiter: Schlagabtausch im Landtag

Wird die Migrationspolitik in SH verschärft? Darum wurde Donnerstag im Landtag gerungen. Der Bundesrat stoppte das "Sicherheitspaket" nun teilweise. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 29.11.2024 | 17:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Migration

Nachrichten aus Schleswig-Holstein

Das Logo des Fußballverein VfB Lübeck © NDR Foto: Hauke Bülow

VfB Lübeck: Verein steht offenbar kurz vor der Rettung

931.000 Euro hat der Verein nach eigenen Angaben zusammen. Rund eine Million Euro ist nötig, um die Insolvenz abzuwenden. mehr

Videos