Kommunen mit Landesunterkünften fordern mehr Unterstützung
Die Kommunen mit Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge in SH fordern mehr Unterstützung vom Land. Sie haben am Mittwoch in Boostedt einen Forderungskatalog aufgestellt.
Die Kommunen fordern unter anderem eine genauere und individuellere Prüfung der Aufnahmekapazitäten für jeden einzelnen Standort. Perspektivisch soll das Land Schleswig-Holstein in der Lage sein 10.000 bis 15.000 Geflüchtete in seinen Landesunterkünften unterzubringen. Deswegen wird gefordert, dass es weitere Standorte gibt.
Einrichtungen sollten besser mit dem ÖPNV erreichbar sein
Auch Vertreter von Städteverband und Gemeindetag waren an dem Treffen in Boostedt (Kreis Segeberg) beteiligt. Zusammen mit den Kommunen fordern sie auch, dass die Einrichtungen besser mit Bus und Bahn zu erreichen sind. In Kitas sollen die geflüchteten Kinder stärker beim Deutsch lernen unterstützt werden. Mehr Polizei und private Sicherheitsdienste sollen die Sicherheit vor Ort verbessern. Gleichzeitig fordern die Kommunen klarere Regeln für die Rückführung von Geflüchteten ohne Bleibeperspektive
Standort Boostedt: Kritik aus der Bevölkerung
In Boostedt leben derzeit etwa 1.100 Geflüchtete. Zu den Hochzeiten im vergangenen Jahr waren zeitweise 2.000 Menschen in der Landesunterkunft untergebracht. Daraufhin kam es zu Kritik aus der Bevölkerung. Es gab Ängste und Sicherheitsbedenken. Bei der Kritik ging es vor allem um den Weg von und zum Bahnhof in Boostedt. Dort hätten sich vor allem junge Frauen und Mädchen vermehrt unwohl gefühlt. Als Antwort auf diese Angst sind dreimal in der Woche Streetworker der Landesunterkunft unterwegs.
Land SH zeigt sich gesprächsbereit
Laut Sozialministerium wird bereits an vielen kritisierten Punkten gearbeitet. So sind weitere Standorte für die Unterbringung von Flüchtlingen in Planung. Das Land hat den Kommunen zudem weitere Gespräche angeboten.
An sieben Standorten in Schleswig-Holstein befinden sich derzeit Landesunterkünfte und Erstaufnahmestellen für Geflüchtete. Insgesamt bieten sie Platz für bis zu 8.300 Personen. Zurzeit sind aber deutlich weniger Menschen vor Ort.