Kitesurf Masters 2024 in St. Peter-Ording: Programm und Infos
Sie gilt laut Veranstalter als die größte Kitesurf-Veranstaltung der Welt: Die California Kitesurf Masters hat von Mittwoch bis einschließlich Sonntag in St. Peter-Ording stattgefunden. Umweltverbände kritisieren das Event.
Mitten im Nationalpark Wattenmeer flogen seit Mittwoch (14. August) in St. Peter-Ording (Kreis Nordfriesland) wieder zahlreiche bunte Kites durch die Luft. Die California Kitesurf Masters präsentierten zum zweiten Mal neben Wettbewerben und der nach eigenen Angaben weltweit größten Kite-Expo auch ein Rahmenprogramm für Sportsfreunde und Schaulustige. Bis Sonntag wurde ein Dorf aus 100 Zelten auf fast vier Hektar Strand errichtet. Für Besucherinnen und Besucher gab es Surfpartys unter offenem Himmel. Kiterinnen und Kiter aus der ganzen Welt traten in verschiedenen Disziplinen gegeneinander an. Bis zu 90.000 Zuschauerinnen und Zuschauer wurden erwartet. Auf die Teilnehmenden der Wettkämpfe warten Preisgelder in Höhe von mehreren Tausend Euro.
California Kitesurf Masters Championships werden internationaler
In den Kategorien "Freestyle" und "BigAir" durften sich in diesem Jahr mehr Sportlerinnen und Sportler zu den Championships anmelden als noch bei der Premiere im vergangenen Jahr. Doch die Plätze sind auf 14 pro Fleet begrenzt, die Auswahl erfolgte daher in mehreren Schritten: Nach Angaben der Veranstalter wurden zuerst einige Kite-Profis aus dem Vorjahr eingeladen. Diese mussten sich also nicht aktiv bewerben. Nach der ersten Phase wurde das Anmeldungsverfahren dann für weitere Kiterinnen und Kiter geöffnet - national wie international. Einige von ihnen erhielten schließlich eine Einladung. Nach welchem Verfahren die Plätze vergeben worden sind, wurde nicht bekanntgegeben.
Herren, Damen und Youth-Kiter kämpften um Preisgelder
Neben dem Kiten vor der schönen Kulisse des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer durften sich die Siegerinnen und Sieger der Wettkämpfe insgesamt auf mehrere Tausend Euro Preisgeld freuen. So waren im "Freestyle" für die Herren, Damen und Jugendkiter (Youth-U19-Fleet) ausgelobt etwa jeweils 1000 Euro ausgelobt.
Im "Freestyle" kam mit Jan Burgdöfer dann auch der einzige Schleswig-Holsteiner unter die ersten drei. Der Reinbeker wurde zweiter. Erster wurde der gebürtige Oberfranke Finn Flügel. Der Wettbewerb der Damen war fest in der Hand der Hamburgerinnen. Siegerin wurde hier Sabrina Lutz.
Weltweit größte Kitesurf-Ausstellung und Open-Air-Partys
In diesem Jahr gibt es für Besucherinnen und Besucher eine Besonderheit: Im "Kite Village" können sich Interessierte über das neueste Equipment verschiedener Kitesurf-Marken informieren - und die Sportausrüstung direkt vor Ort ausprobieren. Das "Kite Village" ist laut Veranstaltern täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Im sogenannten "Partner District" gibt es darüber hinaus die Möglichkeit, sich über Neuigkeiten rund um den Kitesport zu informieren und shoppen zu gehen. Unter anderem präsentieren dort Automobilhersteller und Modemarken ihre Produkte.
Abends verwandelt sich ein Teil des Festival-Geländes in ein Open-Air-Party-Areal. Bis in die Nacht treten verschiedene DJs auf, Gäste können unter freiem Himmel feiern. Highlight ist am Freitagabend der Auftritt von DJ Max Bering ab 22 Uhr. Eine vollständige Auflistung des Veranstaltungsprogramms finden Sie auf der Webseite der California Kitesurf Masters.
NABU kritisiert Standortwahl der Kitesurf Masters im Wattenmeer
Doch nicht alle freuen sich über das Event an der Nordsee. Kritik gibt es von Naturschutzverbänden. Das Kitesurf-Festival gefährde die Tiere im Naturpark Wattenmeer. Es sei die Frage, ob ein solcher Sport in dieser Dimension mitten im Nationalpark stattfinden muss. Wenn viele Menschen in den Dünen herumlaufen, seien vor allem Vögel betroffen, die jetzt noch brüten, sagt Katharina Weinberg von der Schutzstation Wattenmeer. "Grundsätzlich ist diese Veranstaltung im Nationalpark, was ein riesengroßes Event ist, ein Problem. Da geht es nicht um den Sport an sich, aber es geht darum, dass immer eine große Partymeile und eine große Wohnburg da ist", sagte Weinberg.
Festivalorganisator Matthias Regber ist sich dessen bewusst, sagt er auf Nachfrage von NDR Schleswig-Holstein. Die Veranstalter bemühten sich, den negativen Einfluss ihrer Aktivitäten zu reduzieren. So gebe es zum Beispiel ein Verbot von Plastiktüten. Auch beteiligen sich die Veranstalter an der Säuberung des Strandes, so Regber. Auf der Webseite der Kitesurf Masters rufen die Veranstalter die Besucherinnen und Besucher zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz auf und geben mehrere Tipps zum respektvollen Umgang mit der Natur mit.