Flensburger Lehrer gewinnt Deutschen Lehrkräftepreis
Eine E-Mail aus dem Schulsekretariat ließ Florian Hansen Anfang des Jahres aufhorchen. Er habe sich beim Deutschen Lehrkräftepreis erfolgreich durchgesetzt. Dabei hatte er sich gar nicht beworben.
Seine Abschlussklasse aus dem vergangenen Jahr hatte ihn vorgeschlagen - ohne sein Wissen. "Da habe ich direkt zwei meiner ehemaligen Schüler, zu denen ich noch Kontakt hatte, angerufen und gefragt, was das soll", gesteht Hansen mit einem Zwinkern.
Er habe sich natürlich riesig gefreut, dass seine Schüler und Schülerinnen ausgerechnet ihn vorgeschlagen hatten. "Ich fühle mich natürlich sehr gewertschätzt, dass sie bei einem solchen Preis gerade an mich gedacht haben", sagt der 39-Jährige stolz. Hansen arbeitet im vierten Jahr an der Hannah-Arendt-Schule in Flensburg und ist dort in der gymnasialen Oberstufe des Regionales Bildungszentrums eingesetzt.
Nach dem Referendariat zurück an die Förde
Vorher hatte der gebürtige Flensburger in Niebüll an der Friedrich-Paulsen Schule sein Referendariat gemacht. Da er aber an der Flensburger Förde lebt und mittlerweile selbst zwei kleine Kinder hat, war ihm die Pendelei irgendwann zu anstrengend. Das Angebot an der Hannah-Arendt-Schule in seiner Heimatstadt arbeiten zu können, kam da genau richtig. 25 Stunden Mathematik und 5 Stunden Gemeinschaftskunde unterrichtet er aktuell dort. Seine Abschlussklasse 2023 hatte er über drei Schuljahre begleitet und in beiden Fächern unterrichtet.
Lob selbst für die "unerträglichsten Mathestunden"
Seine Schülerinnen und Schüler haben folgende vielsagenden Sätze über Hansen in ihre Bewerbung für den Lehrerpreis geschrieben: "Er vereint die Attribute einer Vorbilds-Lehrkraft samt Kritikfähigkeit und der Förderung von Kreativität mit denen einer Vertrauensperson auf Augenhöhe". Oder: "Sein Engagement gegen Rassismus und Diskriminierung sowie seine klare Haltung bezüglich Ausgrenzung und Ungerechtigkeit machen ihn zu einem Vorbild für viele Schüler*innen". Auch auf das Fach Mathe gehen sie ein: "Seine lockere Art, seine Begeisterung für neue Technologien sowie seine Aufgeschlossenheit machen auch die unerträglichsten Mathestunden lehrreich und spannend. Im Mathe-Unterricht versucht er stets auch schwächere Schüler*innen mitzunehmen und ihre Fortschritte wertzuschätzen."
1.000 Euro als Investition in Projektfahrten
Am Sonntagnachmittag war Florian Hansen bereits mit zwei ehemaligen Schülern nach Berlin gefahren. Am Montag stand er dann in der Hauptstadt auf der Bühne - als einer von zehn Siegern in der Kategorie "Ausgezeichnete Lehrkräfte". Auch Schulleitungen und Lehrkräfteteams wurden ausgezeichnet. Für das vergangenen Schuljahr gab es in den drei Kategorien mehr als 8.500 Bewerbungen.
Neben einer Urkunde erhält Hansen auch noch 1.000 Euro für den Unterricht. Die will er bei den kommenden Projektfahrten nutzen und Schüler und Schülerinnen unterstützen, denen die finanziellen Möglichkeiten fehlen.