Flensburger Firma liefert "Leopard 1"-Panzer in die Ukraine
Am Freitag hatte die Bundesregierung zugestimmt, dass deutsche Rüstungsfirmen den Kampfpanzer "Leopard 1" in die Ukraine liefern dürfen. Ein Teil davon wird aus Flensburg kommen.
Die Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft (FFG) bestätigte NDR Schleswig-Holstein am Montag, dass das Unternehmen aus seinen Beständen "Leopard 1"-Panzer an die Ukraine verkauft. Wie viele es sein werden, wollte FFG-Geschäftsführer Norbert Erichsen nicht sagen.
Insgesamt bis zu 178 Panzer aus Industriebeständen könnten an die Ukraine geliefert werden, bestätigten das Wirtschafts- und das Verteidigungsministerium am Dienstag. Laut einem Sprecher handelt es sich um eine "potenzielle Gesamtmenge".
Kritik an später Ausfuhrgenehmigung
Gespräche über die Lieferung der Panzer laufen bereits seit Monaten. Erst am Freitag hatte die Bundesregierung eine Exportgenehmigung für die älteren "Leopard 1"-Panzer von privaten Betrieben öffentlich gemacht. "Das Angebot aus Flensburg ist der Bundesregierung seit einem dreiviertel Jahr bekannt. Ich bedauere, dass das so lange gedauert hat", sagte der schleswig-holsteinische Verteidigungspolitiker Johann Wadephul (CDU) dem NDR. "Das hätte schneller gehen können."
Panzer teilweise vom dänischen Militär
Rheinmetall besitzt nach Angaben des FDP-Abgeordneten Marcus Faber 88 Panzer des Typs "Leopard 1", die FFG insgesamt 99. Die ersten "Leopard 1"-Panzer aus den deutschen Unternehmen sollen bis Ende April in der Ukraine ankommen, so Faber weiter. "Die 'Leopard 1'-Panzer sind in unterschiedlichen Zuständen", sagt Faber. "Wie fit ist so etwas nach Jahrzehnten des Gebrauchs? Deswegen werden die restlichen Panzer dann verteilt über das Jahr geliefert."
Die "Leopard 1"-Panzer der FFG stammen aus ehemaligen Beständen des dänischen Militärs. Dänische Behörden sollen laut Medienberichten bereits darüber nachgedacht haben, ihre ehemaligen Bestände wieder aufzukaufen, um sie anschließend an die Ukraine spenden zu können.