Feuerwehren in SH: Löschwasser wird knapper
Durch die anhaltende Trockenheit steigt die Waldbrandgefahr im Land. Dazu kommt, dass durch die niedrigen Pegelstände die Feuerwehren zum Teil Probleme haben, an Löschwasser zu kommen.
Die Feuerwehren im Land haben aktuell so viele Einsätze wie sonst im August, heißt es vom Landesfeuerwehrverband. Im Kreis Rendsburg-Eckernförde gab es bereits einen größeren Waldbrand, in Kaltenkirchen im Kreis Segeberg brannte ein großes Feld und an der A7 stand am Mittwoch beim Rastplatz Moorkaten eine Böschung auf fast einem Kilometer in Flammen. "Auf vielen Flächen im Land fehlt nur der berühmte kleine Funke", erklärt Landesbrandmeister Frank Homrich.
Vier Flächenbrände an vier Tagen in Quickborn
Eben diesen "berühmten kleinen Funken" gab es seit Anfang der Woche jeden Tag in Quickborn im Kreis Pinneberg. Die Freiwillige Feuerwehr rückte täglich aus, um kleine Flächen- und Waldbrände zu löschen oder wie am Mittwoch an der A7 zu unterstützen. Wehrführer Wido Schön blickt besorgt auf das Himmelmoor und Holmoor. Dort sei der Wasserpegel schon massiv gesunken. Die Gefahr für Brände steige und der Zugang zu Löschwasser werde schwieriger. "Wir haben 43 Quadratkilometer Fläche. Da haben wir keine Wasserversorgung. Wir müssten sehr lange Schlauchleitungen legen oder Pendelverkehr mit Löschfahrzeugen einrichten" berichtet Schön.
Landwirte helfen mit Güllewachen
Hilfe kommt zum Teil von Landwirten. In den Kreisen Dithmarschen, Pinneberg und Stormarn stellen Bauern ihre Gülleanhänger als Wasserbehälter auf den Feldern den Feuerwehren zur Verfügung. Auf der Halbinsel Eiderstedt im Kreis Nordfriesland sollen umgebaute Milchtanker angeschafft werden, die dann Löschwasser transportieren. Auch dort sind immer weniger Stellen zu finden, aus denen aktuell Löschwasser gepumpt werden kann.
Der Sommer kommt erst noch
Von einem "flächendeckenden Problem, an Löschwasser zu kommen" spricht der Landesfeuerwehrverband dennoch nicht. Einige Kommunen seien stärker betroffen als andere. "Auf die Feuerwehren und die weiteren Hilfsorganisationen wird noch mehr Arbeit zukommen, sollte es nicht bald Regen geben", so Landesbrandmeister Homrich. Außerdem bittet er die Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner achtsam zu sein: kein Unkraut abzuflämmen, im Wald nicht zu grillen oder Lagerfeuer zu machen, Zigaretten nicht aus dem Auto zu werfen und Autos nicht auf Wiesen zu parken.
Waldbrandgefahr Stufe Drei
Laut Deutschem Wetterdienst bleibt die Waldbrandgefahr in Schleswig-Holstein in den nächsten Tagen auf Stufe Drei von Fünf. Für Wiesen und Flächen bleibt der Feuerindex auf Stufe Vier von Fünf, auch wenn es etwas Regen geben soll. Dieser reiche nicht aus, um die Böden langfristig zu durchfeuchten.