Busstreik geht weiter: Morgen Streik im Großraum Kiel bei Autokraft
Ver.di hat für morgen Beschäftigte der Autokraft im Großraum Kiel zum Warnstreik aufgerufen. Es geht um den Tarifvertrag für das private Busgewerbe. Auch unbefristete Streiks stehen im Raum.
Der Warnstreik im privaten Busverkehr geht weiter - und betrifft morgen noch den Großraum Kiel. Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten der Autokraft im Großraum Kiel für morgen zum Streik aufgerufen. Fahrgäste müssen sich darauf einstellen, dass die meisten Busverbindungen ausfallen.
ver.di: Auch Kielius vom Warnstreik betroffen
Laut ver.di sind neben Verbindungen ins Umland und in die Kieler Innenstadt auch die Fahrten des Flughafenzubringers Kielius betroffen. Der Warnstreik beginnt mit dem morgigen Betriebsbeginn und endet mit der letzten Spätschicht. Die aktuelle Streik-Phase soll laut Bähring dann mit dem morgigen Streik enden.
Heute wurde in ganz SH gestreikt
Heute sind in ganz Schleswig-Holstein Busverbindungen vom Streik betroffen. Alle Betriebshöfe im Land sind zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Der Streik hat mit Dienstbeginn begonnen und endet zum jeweiligen Betriebsschluss. Der Grund für den Streik ist der geplatzte Tarifvertrag mit dem Omnisbusverband Nord (OVN).
Der OVN hatte sich von einem eigentlich bereits verhandelten Tarifvertrag mit der Gewerkschaft ver.di zurückgezogen, weil die Landesregierung laut Verband weniger Geld für den Öffentlichen Personennahverkehr zur Verfügung stellt. Der neue Tarifvertrag sei damit nicht mehr zu finanzieren.
Ver.di: Urabstimmung über unbefristete Streiks
Aus Sicht von Pendlern und Schülerinnen droht nach den vereinzelten Streiks in der jüngeren Vergangenheit - und heute - nun neues Ungemach: Die Gewerkschaft ver.di verkündete im Rahmen einer Demonstration von etwa 700 Streikenden vor der OVN-Geschäftsstelle in Kiel, dass unbefristete Warnstreiks möglich seien, wenn weiterhin keine Einigung im Tarifstreit erzielt werde. Bis Ende Oktober solle es dazu eine Urabstimmung geben. Anfang November will ver.di über das Ergebnis informieren
"Wer während der Erklärungsfrist und auch bis zum heutigen Tag keinerlei Anzeichen zu Gesprächen gibt, sondern polarisiert und eskaliert, darf sich nun über die Folgen nicht wundern", sagte ver.di-Sprecher Sascha Bähring.
Friedenspflicht ab Freitag
Ab Freitag soll dann Friedenspflicht herrschen - bis das Ergebnis der Urabstimmung über weitere Warnstreiks Anfang November vorliegt. Bis dahin gibt ver.di der OVN Zeit, doch noch dem Tarifvertrag zuzustimmen. "Dieses friedliche Zeichen sollten die Arbeitgeber sehr, sehr ernst nehmen und den ausgehandelten Tarifvertrag endlich unterzeichnen", sagte Bähring. Nach der Urabstimmung sei das jetzige Angebot vom Tisch und man würde wieder für die ursprüngliche Forderung einstehen.
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Arbeitgeber: Verhandlungen am Tisch und nicht "auf der Straße"
Die Arbeitgeber hatten sich am Dienstag gesprächsbereit gezeigt. Man werde auf jeden Fall ein Telefonat mit der Gewerkschaft ver.di führen, kündigte Diedrich Graf von der Recke, Vorstandsmitglied des OVN an. "Letztendlich müssen beide Seiten den ersten Schritt machen und versuchen einen Termin zu finden", sagte er. Verhandelt werden könne aber "nur am Tisch und nicht auf der Straße". Es werde neue Gespräche geben, wann genau, wisse er nicht, so von der Recke.
Einigung zwischen OVN und ver.di sah höheren Lohn und Inflationsausgleich vor
Die ursprüngliche Einigung zwischen ver.di und OVN sah eine Erhöhung der Entgelte um 275 Euro und die Auszahlung einer Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 850 Euro vor. Schon im Frühjahr hatten sich die Gewerkschaft und die Arbeitgeberseite zudem darauf geeinigt, dass die wöchentliche Arbeitszeit spätestens mit den neuen Ausschreibungen der Linien auf 37,5 Stunden sinkt.