Bauernprotest: Landwirte demonstrieren in Heide
Am Sonnabend haben in Neumünster und Heide Hunderte Landwirte gegen die geplanten Streichungen in der Agrarpolitik protestiert. Nach Polizeiangaben verlief die Veranstaltung ruhig.
In Heide (Kreis Dithmarschen) haben laut Polizei am Mittag rund 1.000 Landwirte an einer Protestveranstaltung teilgenommen. Auf einer großen Bühne diskutierten Politikerinnen und Politiker von CDU, FDP und SPD mit den Landwirten über die geplanten Streichungen. Auch Handwerker und Transportunternehmen kamen zu der Protestkundgebung am Südermarkt. Alles in allem sei es eine friedliche Protestaktion gewesen, heißt es von der Polizei. Nach etwas mehr als eineinhalb Stunden fuhren die Landwirte laut hupend vom Marktplatz wieder zurück auf ihre Höfe.
Angst um berufliche Zukunft
Organisiert hatte die Protestkundgebung Sönke Heuer aus Tensbüttel aus Angst um seine berufliche Zukunft. "Meine Söhne wollen beide den Hof am liebsten weiter machen. Aber so, unter diesen politischen Bedingungen, die wir momentan haben, kann ich denen das einfach nicht empfehlen", so Heuer. "Deswegen hab ich gesagt: 'Was zu viel ist, ist zu viel.' Wir müssen was machen, damit auch der Bürger weiß, warum wir das machen." Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer habe er über soziale Netzwerke mobilisiert. Gründe für den Protest sehen er und seine Kollegen in der schrittweisen Abschaffung der Vergünstigungen beim Agrardiesel und der zunehmenden Bürokratie.
Traktorkorso nach Neumünster
Am Vormittag war zudem ein Traktorkorso von Nettelsee (Kreis Plön) aus über Bordesholm (Kreis Rendsburg-Eckernförde) bis nach Neumünster gefahren - begleitet von Polizeiautos. Einige Landwirte hatten Schilder an ihren Fahrzeugen angebracht mit Sprüchen wie "Stirbt der Bauer - stirbt das Land". Auch hier lief alles ruhig.
Am Montag beginnt eine bundesweite Protestwoche der Landwirte.