AWO: "Der Druck auf Familien steigt"
Die Beratungsangebote in den Familienzentren der AWO sind nahezu ausgebucht. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, fordert der Träger mehr finanzielle Unterstützung der Politik.
Die Familienzentren in Schleswig-Holstein melden aktuell einen besonders hohen Zulauf. Immer öfter kämen Eltern mit Finanzsorgen zu Beratungen. Grund sind demnach vor allem die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise. Teilweise zögen die Existenzängste sogar psychische Erkrankungen nach sich, so die Arbeiterwohlfahrt. "Viele Menschen wissen einfach nicht mehr, was soll ich eigentlich noch kochen, wie kriege ich mein Leben organisiert", berichtet AWO-Sprecherin Franziska Brzezicha. In einigen Landkreisen befürchten Familienzentren, dass ihnen die Mittel gekürzt werden. Die AWO fordert deshalb von der Politik mehr Geld, um der steigenden Nachfrage weiter gerecht werden zu können.
Mit dem Druck steigen Erziehungsprobleme
Knapp 20 Familienzentren betreibt die AWO im Land und bietet dort neben kostenlosen Erziehungs- und Alltagshilfen für Eltern auch Freizeitangebote für Kinder an. Diese Angebote würden nach Angaben der AWO jetzt auch vermehrt von Menschen in Anspruch genommen, die arbeiten und eigentlich nicht auf staatliche Hilfe angewiesen sind. "Die kommen jetzt vermehrt zu uns, einfach weil sie überfordert sind mit vielen Situationen. Das heißt: Der Druck steigt merklich", so Brzezicha. Und das habe Auswirkungen auf die Kinder, denn mit dem Druck auf die Eltern stiegen auch Probleme in der Erziehung.