VIDEO: Wolf verletzt Hund im Kreis Uelzen tödlich (4 Min)

Tödlicher Wolfsangriff auf Hund: Wie geht es jetzt weiter?

Stand: 13.12.2022 14:52 Uhr

Nach einem tödlichen Wolfsangriff auf einen Hund in Rosche (Landkreis Uelzen) hat sich der Bürgermeister der Gemeinde an das Ministerium gewandt. Er will wissen, wie man solche Vorfälle verhindern kann.

"Mich treibt um, wie wir zukünftig damit umgehen und welche Maßnahmen ergriffen werden, um so ein Vorkommnis zu vermeiden", sagt Michael Widdecke (CDU) von der Samtgemeinde Rosche. Er hat nach eigenen Angaben mehrere Politiker, darunter Landtags- und Bundestagsabgeordnete aus der Region sowie das Umweltministerium in Hannover, per Mail angeschrieben. "Ich möchte Antworten, wie man mit der Wolfspopulation umgeht: Was vertragen wir - und was nicht", sagt Widdecke.

VIDEO: Wenn die Wölfe wiederkommen (14.11.2022) (29 Min)

Ministerium: Hunde müssen in Wolfsgebieten an die Leine

Ein Sprecher des Umweltministeriums betont, dass man solche Vorfälle leider nicht verhindern, sondern nur aufklären könne. Es sei eine "schwierige Geschichte": Zur Wahrheit gehöre auch, dass Hundehalter ihre Tiere - insbesondere in Wolfsgebieten - an die Leine nehmen müssten, so der Sprecher. Wolfsberater sehen das genauso: Gerade jetzt, in der Paarungszeit, würden Wölfe einen freilaufenden Hund als Eindringling betrachten und angreifen. Der Wolf habe sich entsprechend artgerecht verhalten. Problematisch sei aber, dass der Wolf jetzt gelernt habe, dass er kleine Hunde töten kann.

Wolfshaare im Maul des Hundes

Der tödliche Wolfsangriff ereignete sich bereits am 17. November. Er gilt als der erste entsprechende nachgewiesene Fall in Niedersachsen. Der Foxterrier war beim Gassigehen am Morgen in ein Feld gelaufen. Dann hörte die Besitzerin ihren Hund jaulen und fand ihn danach schwer verletzt vor. Er musste eingeschläfert werden. Im Maul des Hundes befanden sich noch Haare, die Experten mittels Genanalyse untersuchten. Dabei kam heraus, dass sie vom ältesten Rüden des Göhrder Wolfsrudels stammen. Dieser Wolf ist nach Angaben eines Wolfsberaters erst 2020 aus den französischen Alpen kommend in die Göhrde gewandert. Er soll sich bisher unauffällig verhalten haben, sehr vorsichtig und scheu sein.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Lüneburg | 13.12.2022 | 15:00 Uhr

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