Wieder tote Schafe: Herde ausreichend gesichert?
Erst kürzlich waren im Landkreis Stade mehr als 50 Schafe von einem Wolf gerissen worden - nun sind weitere sechs Schafe tot. Wurden auch sie von einem Wolf gerissen?
Dass ein Wolf über den Zaun gesprungen ist, hält der Wolfsberater für unwahrscheinlich. Sein Fazit nach einer Begehung vor Ort in Oldendorf: Eher habe sich der Wolf, sollte es denn einer gewesen sein, unter dem Zaun hindurchgebuddelt. Wenn ihm das gelungen ist, würde dies bedeuten, dass die Herde nicht ausreichend geschützt war. Das hätte zur Konsequenz, dass der Wolf nicht geschossen werden darf. Denn das ist nur erlaubt, wenn ein Wolf den Herdenschutz mehrfach überwunden hat und er per DNA-Probe identifiziert wurde.
Über den Zaun gesprungen? Schafe laut Halter geschützt
Der Halter der Tiere hatte dem NDR Niedersachsen gesagt, seine Herde mit 25 Tieren habe sich in einem abgezäunten Gehege in Oldendorf befunden. Der Wolf habe an fünf Stellen erfolglos versucht, sich unter dem Zaun durchzugraben, bis er schließlich offenbar über den 1,80 Meter hohen Zaun gesprungen sei. Das halten nach NDR Informationen auch Jäger für wahrscheinlich.
57 tote Tiere nach Wolfsrissen im Landkreis Stade
Im August und September waren in Estorf-Gräpel eine Schafsherde und bei Stade eine Rinderherde nachweislich von einem Wolf attackiert worden. 57 Tiere wurden getötet. Die Schafe in Gräpel waren durch einen wolfsabweisenden Zaun geschützt, den der Wolf laut Wolfsberatern vermutlich durch den Stumpf einer gefällten Eiche überwinden konnte.
Wird Wolfsabschuss künftig erleichtert?
Zur nächsten Weidesaison sollen neue Regeln zum Wolfsabschuss gelten. Nach einem Weidetier-Riss soll 21 Tage auf Wölfe geschossen werden dürfen, die sich im Umkreis von einem Kilometer der Rissstelle aufhalten. Dafür müsse nicht mehr das Ergebnis einer DNA-Analyse abgewartet werden. Das hatte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) in Berlin erklärt.