Attacke auf Rinder bei Stade: Derselbe Wolf wie bei Schafherde
Der Wolf, der eine Schafherde bei Gräpel attackiert und Dutzende Tiere getötet hat, ist auch für den tödlichen Angriff auf Rinder bei Wiepenkathen verantwortlich. Der Landkreis Stade will nun den Abschuss des Rüden beantragen.
"Wir werden aufgrund der eindeutigen Datenlage erneut mit dem Umweltministerium in Verbindung treten", sagte Landrat Kai Seefried (CDU) am Montag einer Mitteilung des Kreises zufolge. Da der Wolfsrüde mit der Kennung "GW1582m" in beiden Fällen identifiziert worden sei, werde man beim Ministerium in Hannover den Abschuss des Tieres beantragen. Das habe bisher abgelehnt. Mit der Identifikation habe sich die Sachlage geändert, weil das Tier einem zweiten Riss im Landkreis Stade eindeutig zugeordnet werden könne. "Die Situation bei uns im Landkreis Stade ist sehr angespannt - nicht nur bei den Landwirten", sagte Seefried weiter.
Umweltministerium weist Zuständigkeit für Genehmigung zurück
Das Ministerium teilte derweil mit, dass nicht "das Land, sondern die Untere Naturschutzbehörde, also der betroffene Landkreis, für das Erteilen der Ausnahmegenehmigungen zuständig ist". Es sei deshalb falsch, dass es eine entsprechende Erlaubnis bisher abgelehnt habe. "Wir als Land unterstützen bei den Daten und der Feststellung des Erhaltungszustands", sagte ein Behördensprecher am Montag.
Wolfsattacken im Raum Stade: Dutzende tote Tiere
Bei der Attacke vor rund zwei Wochen wurden im Stader Stadtteil Wiepenkathen zwei junge Rinder getötet. Ein Tier war laut Kreisjägerschaft sofort tot, das andere musste wegen seiner Verletzungen eingeschläfert werden. Ende August waren auf einer Weide in der Ortschaft Gräpel 18 Schafe getötet und 37 weitere so schwer verletzt worden, dass sie eingeschläfert werden mussten. 30 weitere Schafe waren verletzt worden. Ob ein Wolf oder mehrere Wölfe dafür verantwortlich waren, wurde nicht geklärt. Bei zwei der drei genommenen DNA-Proben wurde eindeutig der "GW1582m" als Verursacher festgestellt, wie das Ministerium später mitteilte. Bei der dritten Probe sei eine sogenannte Individualisierung nicht möglich gewesen.