Streit um Zukunftspakt: VW-Chef Müller greift ein
Im Volkswagen-Konzern kriselt es zwischen dem Betriebsrat und der Führung der Marke VW. Vorläufig letztes Anzeichen dafür: In ihrem Streit um die Umsetzung des Zukunftspaktes bei der VW-Kernmarke haben Betriebsrat und Management ihre Verhandlungen am Montag ohne Ergebnis vertagt. Das teilte die Arbeitnehmerseite in Wolfsburg mit. Zu den genauen Gründen und einem Folgetermin gab es keine Angaben. Es bestehe aber Einvernehmen über die Dringlichkeit des Spar- und Umbauprogramms, erklärte ein Sprecher des Betriebsrats.
Betriebsrat hat Gespräche unterbrochen
Die Arbeitnehmervertreter werfen Markenvorstand Herbert Diess vor, sich nicht an den im November unterschriebenen Zukunftspakt zu halten. Vergangene Woche hatte Betriebsratschef Bernd Osterloh alle Gespräche zur weiteren Umsetzung des Zukunftspaktes ausgesetzt. Bis heute sollten Diess und Personalvorstand Karlheinz Blessing erklären, wie sie sich die weitere Zusammenarbeit vorstellen.
VW-Chef kritisiert offenen Streit
Nun fordert der Betriebsrat, dass sich Konzernvorstand Matthias Müller in die Verhandlungen mit einbringt. "Wir würden es begrüßen, wenn der Konzern die Umsetzung und die Einhaltung der Vereinbarungen stärker an sich zieht." Konzernchef Müller hat sich am Montag bereits in einem offenen Brief an die Mitarbeiter gewandt. Darin heißt es wörtlich: "Das Volkswagen, das uns in diesen Tagen in den Medien begegnet, ist nicht das Unternehmen, das ich kenne und das mir am Herzen liegt." Müller kritisiert, dass Konflikte öffentlich ausgetragen würden. Gleichzeitig werde mit gezielten Fehlinformationen von außen versucht, das Bild des Konzerns zu beschädigen.