Mangelnder Aufklärungswille? Kritik an Piëch
Scharfe Kritik an Ferdinand Piëch: Der Vorsitzende des Abgas-Untersuchungsausschusses Herbert Behrens (Linke) hat dem früheren VW-Aufsichtsratschef mangelnde Bereitschaft zur Aufklärung des Diesel-Skandals bei Volkswagen vorgeworfen. Piëch hatte zuvor über seinen Anwalt erklären lassen, er werde nicht vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestags aussagen. "Wenn er nichts zu verbergen gehabt hätte, hätte er kommen müssen", sagte der Ausschusschef den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonnabend).
Kneift der "Boss der Bosse"?
Behrens warf Piëch vor, dass es ihm wohl nicht um eine Aufklärung des Skandals gehe, er habe offenbar andere Motive. "Der Boss der Bosse kneift vor dem deutschen Parlament", sagte der Politiker. Angesichts neuer Anschuldigungen im Abgas-Skandal wollten Linke und Grüne den früheren VW-Aufsichtsratschef im Untersuchungsausschuss als Zeugen vorladen. Als Österreicher ist der 79-Jährige allerdings nicht zur Aussage verpflichtet.
Piëch belastet Weil und Winterkorn
Der einstige Patriarch des VW-Konzerns hatte in den vergangenen Tagen unter anderem dem früheren Chef des Wolfsburger Autobauers, Martin Winterkorn, und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), der im Aufsichtsrat des Unternehmens sitzt, vorgeworfen, früher als bisher bekannt vom Abgasskandal gewusst zu haben. Beide haben diesen Vorwurf als falsch bezeichnet.