'Querdenker' wollen beim Schoduvel in Braunschweig mitmachen
Karnevalisten in Braunschweig fiebern auf den Schoduvel hin: Nach der Corona-Pause soll der Umzug am 19. Februar stattfinden. Im Vorfeld sorgt eine Gruppe mutmaßlicher "Querdenker" für eine Kontroverse.
Die Gruppierung "Friedlich & Vereint" hatte in einem Telegram-Kanal angekündigt, in Sträflingskleidung mitzulaufen. Sie wollen demnach Masken tragen, die Politiker zeigen. Rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern hätten sich angemeldet. Der Braunschweiger Journalist und Rechtsextremismus-Experte David Janzen hatte den Chat aus der geschlossenen Gruppe vor einigen Tagen veröffentlicht. Janzen zufolge handele es sich bei der Gruppe um Corona-Leugner, die Verschwörungsmythen verbreiten wollen. Diese organisiere in Braunschweig sogenannte Montags-Spaziergänge.
Gefängnisbekleidung tabu, Clown-Kostüme in Ordnung
Das Komitee Braunschweiger Karneval hat als Veranstalter des Schoduvels der Gruppe Auflagen gegeben. Mitlaufen in Clowns-Kostümen sei in Ordnung, in Sträflingsbekleidung und Politiker-Gesichtsmaske nicht. Aussagen von Politikern ad absurdum zu führen und freie Meinungsäußerung sei ausdrücklich gewünscht, sagte Ehrenzugmarschall Gerhard Baller. Inakzeptabel sei es, Personen herabzuwürdigen.
Janzen kritisiert Haltung der Schoduvel-Veranstalter
Rechtsextremismus-Experte Janzen kritisierte die Haltung der Veranstalter. Das Braunschweiger Karneval Komitee gebe der Gruppe eine falsche Bühne und nehme den angekündigten Auftritt auf die leichte Schulter. "Friedlich & Vereint" versuche auf dem Schoduvel, ein größeres Publikum für die Gruppe zu erschließen. Neben Verschwörungstheoretikern habe die Gruppierung auch Zulauf von Rechtsextremisten, so Janzen.