Karnevalisten nehmen am Karnevalsumzug Schoduvel in Braunschweig teil und überqueren den Altstadtmarkt. © picture alliance/dpa | Moritz Frankenberg Foto: Moritz Frankenberg

'Querdenker' wollen beim Schoduvel in Braunschweig mitmachen

Stand: 02.02.2023 15:15 Uhr

Karnevalisten in Braunschweig fiebern auf den Schoduvel hin: Nach der Corona-Pause soll der Umzug am 19. Februar stattfinden. Im Vorfeld sorgt eine Gruppe mutmaßlicher "Querdenker" für eine Kontroverse.

Die Gruppierung "Friedlich & Vereint" hatte in einem Telegram-Kanal angekündigt, in Sträflingskleidung mitzulaufen. Sie wollen demnach Masken tragen, die Politiker zeigen. Rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern hätten sich angemeldet. Der Braunschweiger Journalist und Rechtsextremismus-Experte David Janzen hatte den Chat aus der geschlossenen Gruppe vor einigen Tagen veröffentlicht. Janzen zufolge handele es sich bei der Gruppe um Corona-Leugner, die Verschwörungsmythen verbreiten wollen. Diese organisiere in Braunschweig sogenannte Montags-Spaziergänge.

Gefängnisbekleidung tabu, Clown-Kostüme in Ordnung

Das Komitee Braunschweiger Karneval hat als Veranstalter des Schoduvels der Gruppe Auflagen gegeben. Mitlaufen in Clowns-Kostümen sei in Ordnung, in Sträflingsbekleidung und Politiker-Gesichtsmaske nicht. Aussagen von Politikern ad absurdum zu führen und freie Meinungsäußerung sei ausdrücklich gewünscht, sagte Ehrenzugmarschall Gerhard Baller. Inakzeptabel sei es, Personen herabzuwürdigen.

Janzen kritisiert Haltung der Schoduvel-Veranstalter

Rechtsextremismus-Experte Janzen kritisierte die Haltung der Veranstalter. Das Braunschweiger Karneval Komitee gebe der Gruppe eine falsche Bühne und nehme den angekündigten Auftritt auf die leichte Schulter. "Friedlich & Vereint" versuche auf dem Schoduvel, ein größeres Publikum für die Gruppe zu erschließen. Neben Verschwörungstheoretikern habe die Gruppierung auch Zulauf von Rechtsextremisten, so Janzen.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 02.02.2023 | 06:30 Uhr

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