Ferienpark in Lauenberg: Stadtrat Dassel gibt grünes Licht
Der Stadtrat von Dassel hat die Weichen für einen geplanten Ferienpark im Solling bei Lauenberg gestellt. Ein niederländischer Investor hat dort große Pläne, die nicht jedem vor Ort gefallen.
Trotz anhaltender Proteste hat der Stadtrat von Dassel am Donnerstag nahezu einstimmig die Änderung des Flächennutzungsplans beschlossen. Auf der betroffenen Fläche sollte seit 1984 ein Campingplatz entstehen, das Projekt konnte jedoch nie umgesetzt werden. Von 21 Abgeordneten enthielt sich nur einer, alle anderen stimmten für die Anpassung. Während der Ortsrat in Lauenberg, wo der Ferienpark entstehen soll, das Vorhaben zuvor mehrheitlich abgelehnt hatte, steht dem Projekt nach dem Stadtratsbeschluss nun nichts mehr im Weg.
Ein Ferienpark für den Solling - Stadt hofft auf Mehreinnahmen
Geplant sind rund 150 Ferienhäuser, die vom niederländischen Investor Landal errichtet werden sollen. Der Solling gilt als beliebtes Reiseziel, besonders für niederländische Urlauber. Teile des Areals werden bereits als Wohnmobilstellplatz und Parkplatz für das örtliche Freibad genutzt. Mit der geplanten Bebauung will die Stadt Dassel den Tourismus ankurbeln. Die Stadtverwaltung sieht in dem Projekt große wirtschaftliche Chancen. Neben zusätzlichen Steuereinnahmen soll der Ferienpark mehr Besucher in die Region locken. Außerdem sollen mehr als 30 neue Arbeitsplätze entstehen.
Bürgerinitiative will das Tourismus-Projekt verhindern
Während Politik und Investoren optimistisch sind, regt sich vor Ort Widerstand gegen das Projekt. Anwohner befürchten, dass der Ferienpark die Region überfordert. Kritiker warnen vor einer Zerstörung der Natur, einem steigenden Verkehrsaufkommen und einem möglichen wirtschaftlichen Scheitern des Projekts. Eine Bürgerinitiative kämpft daher gegen den Ferienpark. Um Druck auf die Politik auszuüben, haben die Gegner eine Petition gestartet. "Unsere sorgsam bewahrte Natur steht auf dem Spiel", schreibt Bernd Dube, Initiator der Petition. Ihr Ziel: mindestens 1.000 Unterschriften. Bereits nach etwas mehr als zwei Wochen waren 1.100 Unterstützer gefunden.
Mindestens zwei Jahre für Planungsphase
Trotz des Widerstands hält die Stadt an ihren Plänen fest. Die nächsten Schritte sind demnach detaillierte Umweltprüfungen und Abstimmungen mit Behörden. Die Planungsphase für den Ferienpark wird laut Stadtverwaltung mindestens zwei Jahre dauern. In welcher Form der Ferienpark also umgesetzt wird, ist deshalb offen.
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