Wasser aus Mondstaub: Forscher entwickeln neue Technik für das All
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Universität Braunschweig haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sie aus eishaltigem Mondstaub Wasser gewinnen.
Das Wasser könnte in ferner Zukunft aufbereitet und gereinigt werden und dann dazu dienen, daraus im Weltraum Trinkwasser, Sauerstoff oder Raketentreibstoff herzustellen, teilten die Uni und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Bremen mit. In den Laborversuchen sollen die Forscher mehr als drei Liter sauberes Wasser gewonnen haben. Dabei sind laut Paul Zabel vom DLR fast 65 Prozent des Wassers aus dem "simulierten Mondgestein extrahiert und aufbereitet" worden.
Versuche bei Temperaturen von bis zu -170 Grad Celsius
Die Versuche werden in den Kellerräumen des Instituts für Geophysik und Extraterrestrische Physik der TU Braunschweig durchgeführt. In einer Thermalvakuumkammer werden dort nach Angaben der Wissenschaftler die Bedingungen der Mondoberfläche widergespiegelt. Ein wissenschaftlicher Kühlschrank ermögliche Experimente mit Staub-Eis-Gemischen bei Temperaturen bis zu -170 Grad Celsius und unter Vakuumbedingungen.
Aufgabe der Raumfahrtingenieure: Technische Umsetzung auf dem Mond
"Der nächste Schritt wird sicher sein, die gewonnenen Erkenntnisse in einen Prototyp auf der Erde umzusetzen, der aber eins zu eins auch auf dem Mond eingesetzt werden kann", sagte TU-Professor Jürgen Blum. Die Grundlagen seien nun da, die technische Umsetzung auf dem Mond werde sicher Aufgabe für Raumfahrtingenieure in den kommenden Jahren sein.