Wasser aus Mondstaub: Forscher entwickeln neue Technik für das All

Stand: 28.10.2024 19:32 Uhr

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Universität Braunschweig haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sie aus eishaltigem Mondstaub Wasser gewinnen.

Das Wasser könnte in ferner Zukunft aufbereitet und gereinigt werden und dann dazu dienen, daraus im Weltraum Trinkwasser, Sauerstoff oder Raketentreibstoff herzustellen, teilten die Uni und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Bremen mit. In den Laborversuchen sollen die Forscher mehr als drei Liter sauberes Wasser gewonnen haben. Dabei sind laut Paul Zabel vom DLR fast 65 Prozent des Wassers aus dem "simulierten Mondgestein extrahiert und aufbereitet" worden.

Versuche bei Temperaturen von bis zu -170 Grad Celsius

Die Versuche werden in den Kellerräumen des Instituts für Geophysik und Extraterrestrische Physik der TU Braunschweig durchgeführt. In einer Thermalvakuumkammer werden dort nach Angaben der Wissenschaftler die Bedingungen der Mondoberfläche widergespiegelt. Ein wissenschaftlicher Kühlschrank ermögliche Experimente mit Staub-Eis-Gemischen bei Temperaturen bis zu -170 Grad Celsius und unter Vakuumbedingungen.

Aufgabe der Raumfahrtingenieure: Technische Umsetzung auf dem Mond

"Der nächste Schritt wird sicher sein, die gewonnenen Erkenntnisse in einen Prototyp auf der Erde umzusetzen, der aber eins zu eins auch auf dem Mond eingesetzt werden kann", sagte TU-Professor Jürgen Blum. Die Grundlagen seien nun da, die technische Umsetzung auf dem Mond werde sicher Aufgabe für Raumfahrtingenieure in den kommenden Jahren sein.

Weitere Informationen
Das Studierendenhaus in Braunschweig © Screenshot NDR

Modular, nachhaltig und preisgekrönt: Das Studierendenhaus in Braunschweig

Das Studierendenhaus der TU gilt als Vorreiter für nachhaltige Architektur. Es wurde von Gustav Düsing und Max Hacke entworfen. (26.08.2024) mehr

Grafik der ESA zur Jupiter-Mission der Raumsonde "JUICE". Das Bild zeigt die Sonde bei einem Flugmanöver vorbei an der Erde. © ESA

Raumsonde "Juice" fliegt vorbei an Erde und Mond

Die Sonde ist unter anderem mit Technik vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen ausgestattet. (19.08.2024) mehr

Das Sonnenteleskop "Sunrise III" liegt nach der Landung zwischen Bäumen in der Wildnis. © dpa-Bildfunk Foto: Daniel Maase

Sonnenobservatorium "Sunrise III": Datenspeicher in Kanada geborgen

Das Teleskop flog an einem Heliumballon befestigt über den Atlantik. Forscher aus Göttingen sammelten neue Messdaten zur Sonne. (27.07.2024) mehr

Die Rakete Ariane 6 ist am Himmel zu sehen. © Screenshot

Tanzende Lichtpunkte: "Ariane 6" zieht über Nordhimmel

Die neue europäische Trägerrakete ist am Dienstag gestartet. Ihre Oberstufe war auch in Niedersachsen zu sehen. (10.07.2024) mehr

Eine Rakete startet von einer Plattform der German Offshore Spaceport Alliance (GOSA) in der Nordsee (undatierte Computergrafik). © picture alliance/dpa/Harren&Partner Group | ---

Bremerhaven: Raketenstart auf der Nordsee erneut verschoben

Laut Raumfahrtunternehmen ist der Start vom Weltraumbahnhof technisch möglich. Es fehlen aber Unterlagen von Behörden. (27.06.2024) mehr

Das Sonnenteleskop "Sunrise III" hängt an dem Startfahrzeug (Archivbild) © MPS

"Sunrise III" ist startklar: Teleskop soll Sonne beobachten

Forscher aus Göttingen leiten die Mission. Sie wollen unter anderem den Ursprung von Polarlichtern besser verstehen. (22.05.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

Niedersachsen 18.00 | 28.10.2024 | 18:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Eine Kerze, Blumen und einer Spielzeugfigur stehen an den Feuerwehrgebäude in Warle. © NDR

Neunjähriger aus Niedersachsen stirbt bei Anschlag in Magdeburg

Der Junge lebte seit dem Frühjahr in Warle im Landkreis Wolfenbüttel. Er war in der Kinderfeuerwehr des Ortes aktiv. mehr