Umfrage: Rot-Grün verliert Mehrheit in Niedersachsen

Stand: 13.07.2023 07:22 Uhr

Die SPD liegt in der Gunst der Niedersachsen weiter vorn. Laut einer aktuellen Umfrage kommt die Partei auf 32 Prozent. Doch die rot-grüne Koalition hätte keine Mehrheit mehr.

von Helmut Eickhoff

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie des Instituts für Demoskopie in Allensbach im Auftrag der Drei-Quellen-Mediengruppe. Hinter der SPD liegt die CDU - 29 Prozent der Befragten würden sie wählen. Bei der Landtagswahl im Oktober hatte die SPD mit 33,4 Prozent etwas besser abgeschnitten als in der Umfrage; die CDU hatte lediglich 28,1 Prozent erreicht. Die Grünen, die mit der SPD die Regierung stellen, verlieren in der Umfrage in der Wählergunst und landen bei 13 Prozent (Landtagswahl: 14,5 Prozent). Rot-Grün hätte in diesem Szenario keine Mehrheit mehr.

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AfD würde drittstärkste Kraft, FDP wieder im Landtag

Drittstärkste Kraft ist in der Umfrage die AfD, die mit 14 Prozent (Landtagswahl: 11 Prozent) deutliche Zugewinne verzeichnen würde. Die FDP könnte mit 5 Prozent ins Parlament zurückkehren, nachdem sie den Verbleib im Landtag zuletzt mit 4,7 Prozent verpasst hatte. Die Linke käme auf 3 Prozent (Wahl: 2,7 Prozent). Für die Umfrage wurden von Mitte Mai bis Ende Juni 1.101 Niedersachsen befragt. Die AfD sieht sich als großen Gewinner. Die Versprechen der anderen Parteien seien haltlos. Das würden die Wähler nun merken.

Grüne: Ampel-Koalition in Berlin ist Schuld

Die Grünen, die hinter der AfD auf den vierten Platz zurückgefallen sind, sehen die Ampel-Koalition in Berlin als Ursache ihrer schlechten Umfrage-Ergebnisse. Man könne sich augenscheinlich nicht dem Bundestrend entziehen. Die SPD hingegen spricht für ihre Partei von einem "überaus starken Ergebnis". An den Werten zeige sich, dass die Niedersächsinnen und Niedersachsen mit der Arbeit der SPD sehr zufrieden seien. Man werde nun weiter hart daran arbeiten, dass Niedersachsen zukunftsfähig aufgestellt werde.

Hohe Beliebtheitswerte für Ministerpräsident Weil (SPD)

Stephan Weil (SPD), Ministerpräsident von Niedersachsen, und Julia Willie Hamburg (Bündnis 90/Die Grünen), Stellvertretende Ministerpräsidentin und Kultusministerin von Niedersachsen, sprechen auf einer Pressekonferenz zum Nachtragshaushalt mit angekündigtem Sofortprogramm. Moritz Frankenberg/dpa © Moritz Frankenberg/dpa Foto: Moritz Frankenberg
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) kommt bei der Umfrage auf hohe Beliebtsheitswerte. (Archiv)

Die Niedersachsen-SPD kann sich hingegen gegen den Bundestrend stemmen. 37 Prozent der Befragten bewerten die SPD in Niedersachsen positiv, während sie 30 Prozent nicht gefällt. Ganz anders ist der Trend für die Bundes-SPD: diese bewerten 53 Prozent der Befragten negativ. Für die starke Position der Sozialdemokraten in Niedersachsen scheint Ministerpräsident Stephan Weil mitverantwortlich zu sein: 90 Prozent der Befragten kennen ihn, 65 Prozent sehen seine Arbeit positiv. Die Unzufriedenheit mit der Bundesregierung werde nicht mit Stephan Weil in Verbindung gebracht, sagt Philipp Köker, Politikwissenschaftler an der Universität Hannover. "Der ist in der Vergangenheit immer sehr sachlich aufgetreten, wird auch als sehr kompetent wahrgenommen und im Gegensatz zu manchen anderen Ministerpräsidenten ist er auch gerade nicht so in der Bundespolitik aktiv", führt Köker aus.

Dringendste Probleme: Inflation und Fachkräftemangel

Die Allensbach-Studie hat auch abgefragt, welches die dringendsten Probleme in Niedersachsen sind. 77 Prozent der Befragten nannten die Inflation. Dahinter landen Fachkräftemangel (62 Prozent), Ärztemangel auf dem Land (59 Prozent), zu viel Bürokratie (57 Prozent) und hohe Mieten (57 Prozent). Arbeitslosigkeit sehen dagegen nur 19 Prozent als dringendes Problem an.

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Hallo Niedersachsen | 12.07.2023 | 19:30 Uhr

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