Niedersachsen: Firmen stellen weniger Menschen mit Behinderung ein
Im vergangenen Jahr ist die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Behinderung in Niedersachsen gestiegen. Das geht aus einer aktuellen Studie der Aktion Mensch hervor. Ein Grund ist die momentane Wirtschaftskrise.
Laut dem aktuellen Inklusionsbarometer Arbeit, das die Aktion Mensch zusammen mit dem Handelsblatt Research Institute herausgibt, hat sich die Zahl der nichtbeschäftigten Menschen mit Behinderung im vergangenen Jahr um vier Prozent erhöht. Sie betrug demnach 13.325. Im Jahr zuvor war die Zahl noch gesunken. Laut der Studie beträgt die Arbeitslosenquote in dieser Gruppe mehr als zehn Prozent. Der Trend einer steigenden Arbeitslosigkeit unter den Menschen mit Handicap setzt sich laut Inklusionsbarometer aktuell weiter fort.
Wirtschaftskrise bedeutet Rückschritt für Chancengleichheit
Laut Christina Marx, Sprecherin von Aktion Mensch, geht die aktuelle Wirtschaftskrise für Menschen mit Behinderung mit einem deutlichen Rückschritt bei der Chancengleichheit einher. Eigentlich fallen in Niedersachsen fast 17.000 Unternehmen unter die gesetzliche Vorgabe, mindestens fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze an Menschen mit Behinderung zu vergeben. Doch gerade einmal 37 Prozent der Betriebe erfüllen laut Bericht diese Quote - ein Tiefstwert seit dem Jahr 2012. Darüber hinaus würde in mehr als jedem vierten dieser Unternehmen in Niedersachsen gar kein Mensch mit Behinderung arbeiten. Wer als Arbeitgeber die Pflichtquote von fünf Prozent nicht erfüllt, muss laut Gesetz für jeden dieser Arbeitsplätze einen Ausgleichsabgabe zahlen. Das Inklusionsbarometer erscheint seit dem Jahr 2013 auf der Grundlage der Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.