Neuer Feiertag für Niedersachsen? Land prüft Frauentag-Petition
Wenn es nach der Gewerkschaft ver.di geht, soll der 8. März als Internationaler Frauentag ein gesetzlicher Feiertag in Niedersachsen werden. Eine entsprechende Petition hat es in den Landtag geschafft.
Nach einer öffentlichen Anhörung am Mittwoch in Hannover hat der Petitionsausschuss angekündigt, dem Landtag eine Empfehlung zu der Forderung nach einem neuen Feiertag auszusprechen. Das letzte Wort hat dann das Landtagsplenum. Eine Entscheidung könnte voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte fallen. Die Initiatorinnen von ver.di sagten bei der Anhörung, die Einführung des Frauentags am 8. März als zusätzlicher Feiertag sei ein Zeichen für eine faire Gesellschaft. Zudem würden dadurch die historischen Errungenschaften der Frauenbewegung gewürdigt. Die Gewerkschaft verwies dabei auch auf die nach wie vor bestehende Lohnlücke zwischen Frauen und Männern, die ungleiche Verteilung der unbezahlten Sorgearbeit sowie den Anstieg häuslicher Gewalt.
Arbeitgeberverband kritisiert Petition
Eine Vertreterin des Innenministeriums äußerte hingegen Zweifel, ob Geschlechtergerechtigkeit mit einem neuen Feiertag zu erreichen sei. Zudem könnte eine Einführung angesichts aktueller Krisen und des Fachkräftemangels der Wirtschaft schaden. Auch der Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall kritisierte den ver.di-Vorstoß und bezeichnete die Forderung nach einem neuen Feiertag als "realitätsfern". Angesichts der stagnierenden Wirtschaft "wäre die Streichung eines Feiertags das richtige Signal", sagte Hauptgeschäftsführer Volker Schmidt.
Ver.di sammelt 7.000 Unterschriften
Ver.di hatte die öffentliche Petition im Oktober 2024 gestartet und bis Ablauf der Frist rund 7.000 Unterschriften gesammelt - 2.000 mehr als erforderlich. Niedersachsens rot-grüne Landesregierung hatte zuvor in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt, die Einführung "eines weiteren weltlichen, gesetzlichen Feiertags" prüfen zu wollen. In Deutschland ist der 8. März bislang nur in zwei Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag: in Berlin und in Mecklenburg-Vorpommern.
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