Niedersachsen: Frauen verdienen 15 Prozent weniger als Männer
Frauen verdienen in Niedersachsen immer noch 15 Prozent weniger als Männer. Der Verdienstunterschied zwischen den Geschlechtern verringerte sich 2024 im Vergleich zum Vorjahr jedoch um drei Prozentpunkte.
Frauen hatten laut Landesamt für Statistik im Schnitt 21,34 Euro brutto in der Stunde. Männer hatten demnach einen um 3,88 Euro höheren Stundenlohn. Im langfristigen Vergleich verringerte sich der sogenannte Gender Pay Gap in Niedersachsen um zehn Prozent. Im Jahr 2006 - zu Beginn der Messung - verdienten Frauen pro Stunde durchschnittlich noch 25 Prozent weniger als Männer, wie das Landesamt für Statistik am Donnerstag mitteilte. Die Behörde begründete den verringerten Verdienstunterschied damit, dass von 2023 auf 2024 die Bruttomonatsgehälter von Frauen in Niedersachsen um rund neun Prozent von durchschnittlich 2.401 Euro auf 2.613 Euro gestiegen sind. Bei Männern hingegen stieg der Bruttomonatsverdienst lediglich um fünf Prozent von 3.627 Euro auf 3.821 Euro.
Sozialverband VdK: Weitere Schritte zu mehr Gleichberechtigung
Der Sozialverband VdK Niedersachsen-Bremen zeigte sich insgesamt erfreut über die Entwicklung. "Nach Jahren großer Verdienstunterschiede tut sich endlich etwas am Arbeitsmarkt", sagte Landesfrauenvertreterin Gunda Menkens am Donnerstag. Die stärkere Angleichung zwischen Männern und Frauen sei unter anderem auf die höheren Gehälter in den von Frauen dominierten Berufen wie Pflege oder Erziehung zurückzuführen, so Menkens. Sie forderte noch weitere Schritte zu mehr Gleichberechtigung an. Um Familie und Beruf besser vereinbaren zu können, seien zum Beispiel mehr Betreuungsplätze für Pflegebedürftige und eine verlässliche Kinderbetreuung nötig. Außerdem sollten sich aus Sicht der Landesfrauenvertreterin auch Männer gleichberechtigt um ihre Angehörigen kümmern.
Landesamt für Statistik: Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit
Für den Unterschied bei den Gehältern zwischen Frauen und Männern sind laut Landesamt mehrere Faktoren ausschlaggebend. Frauen arbeiten demnach häufiger in schlechter bezahlten Berufen und Branchen. Die Statistiker sehen allerdings Hinweise, dass Frauen inzwischen verstärkt in besser bezahlten Berufen und Branchen arbeiten. Ein weiterer Punkt sei zudem, dass Frauen häufiger in Teilzeit beschäftigt sind, was in der Regel mit geringeren durchschnittlichen Bruttostundenlöhnen einhergehe.