Frauentag - Eine wirkliche Gleichstellung ist nicht erreicht
Seit mehr als 100 Jahren demonstrieren Frauen am 8. März mit dem Internationalen Frauentag für mehr Rechte und Gleichstellung. Aber der lange Kampf für Gleichberechtigung ist längst noch nicht beendet.
Rote Nelken trugen die Frauen am Revers beim ersten Internationalen Frauentag 1911. Sie gingen damals auf die Straße, um für ihr Wahlrecht zu demonstrieren. Und die Nelken waren ein Symbol für Gleichheit und Widerstand. Seit ich das weiß, bin ich etwas weniger skeptisch, wenn am 8. März Blümchen an uns Frauen verteilt werden, vom Herrn Direktor oder einfach so in der Fußgängerzone. Doch ob Nelken, Rosen oder feine Narzissen - die schönsten Blumen können nicht darüber hinwegtäuschen: Eine wirkliche Gleichstellung haben wir - trotz aller Fortschritte - noch nicht erreicht.
Frauen sind stärker von Altersarmut bedroht
Frauen verdienen zum Beispiel durchschnittlich immer noch weniger als Männer und sind seltener in Führungspositionen. Sie sind stärker von Altersarmut bedroht und häufiger Opfer von Gewalt.
Gendergerechtigkeit ist gut für alle - auch für Männer
Was mich am Internationalen Frauentag inspiriert, sind die lauten Stimmen bei uns in Europa und rund um den Erdball, die sich für Frauen- und Menschenrechte stark machen. Ich denke an die Aktivistinnen in Mexiko und Indien, die gegen Gewalt protestieren. An die Mädchen in Pakistan, die ihr Recht auf Bildung einfordern. An die unfassbar mutigen Frauen im Iran, die im Namen der Freiheit ihr Leben riskieren. Und ich denke auch an all die Männer, die verstanden haben, dass Gendergerechtigkeit gut ist für alle und die sich solidarisch zeigen.
Der Internationale Frauentag - wir brauchen ihn noch. Nicht in einer plüschigen Mischung aus Mutter- und Valentinstag, sondern als Stärkung für den Weg, der noch vor uns liegt.