Konstantin Kuhle ist neuer FDP-Landeschef in Niedersachsen
Niedersachsens FDP hat nach dem Ausscheiden aus dem Landtag einen neuen Vorsitzenden. Der Bundestagsabgeordnete Konstantin Kuhle übernimmt die Parteiführung im Landesverband.
Der 34-Jährige erhielt am Samstag auf dem Landesparteitag in Hildesheim im ersten Wahlgang 182 von 289 Stimmen, das sind knapp 63 Prozent. Er setzte sich damit gegen fünf weitere Bewerber durch - darunter auch der Bundestagsabgeordnete Gero Hocker, der 34,9 Prozent erhielt. Kuhle war als Generalsekretär mitverantwortlich für den Landtagswahlkampf der FDP. Bei der niedersächsischen Landtagswahl im Oktober hatte die FDP den Verbleib im Landtag mit 4,7 Prozent um rund 12.600 Stimmen verpasst. Kuhle kündigte eine detaillierte Aufarbeitung des Ergebnisses an.
Kuhle wirbt für die Ampel-Koalition im Bund
Kuhle tritt die Nachfolge von Stefan Birkner an, der die Partei seit 2011 als Landesvorsitzender geführt hatte. Nach den Verlusten bei der Landtagswahl kündigte Birkner seinen Rücktritt an. In seiner Bewerbungsrede in Hildesheim betonte Kuhle mit Blick auf die Differenzen der Ampel-Koalition im Bund, er würde sich "schämen, wenn die FDP leichtfertig diese Regierung aufs Spiel setzen würde". Er finde die Beteiligung der FDP an der Ampel ausdrücklich gut.
Doppelspitze verfehlt Mehrheit um drei Stimmen
Vor der Wahl Kuhles erteilten die Delegierten einer Doppelspitze in der Parteiführung eine Absage. Eine entsprechende Satzungsänderung verfehlte die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit knapp um drei Stimmen. Von 282 abgegebenen Stimmen entfielen 186 auf den Vorschlag - nötig wären 189 gewesen. Die Änderung hätte die Möglichkeit einer geschlechterunabhängigen Doppelspitze eröffnet, verpflichtend wäre sie nicht gewesen.