Heizungsgesetz beschlossen: So regiert Niedersachsen darauf

Stand: 11.09.2023 12:23 Uhr

Der Bundestag hat das vieldiskutierte Heizungsgesetz beschlossen. Damit soll der Ausstieg aus Öl und Gas im Gebäudebereich festgeschrieben werden. Die Reaktionen aus Niedersachsen fallen gemischt aus.

Das SPD-geführte niedersächsische Wirtschaftsministerium lobte das Gesetz. Nun komme es darauf an, die neuen Regeln gut zu erklären. Die Interessengemeinschaft Haus & Grund lehnt das Gesetz hingegen ab. Für die Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer seien die Kosten ein großes Problem. Der Mieterbund sieht das ähnlich und befürchtet steigenden Kosten für Mieterinnen und Mieter. Und die hätten bereits jetzt vieles zu schultern.

Videos
Ein Blockheizkraftwerk . © Screenshot
1 Min

Klima: Kommunale Wärmeplanung im Landkreis Cloppenburg (14.07.2023)

Mit dem Abwasser der Cloppenburger sollen das städtische Klärwerk und ein Teil der Privathäuser der Stadt geheizt werden. 1 Min

Wärmepumpen könnten bald billiger werden

Die Fachleute sehen zudem den aktuellen Fachkräftemangel als großes Problem. Desweiteren betont der Fachverband der Heizungstechniker in Niedersachsen: Für jedes Haus gebe es eine andere Lösung. Die passende zu finden, benötige Zeit. Es brauche also Geduld. Die Verbraucherzentrale rät, nicht unüberlegt zu handeln. Dadurch lasse sich auch Geld sparen. Vor allem Wärmepumpen könnten schon bald billiger werden.

Heizungsgesetz tritt zum 1. Januar 2024 in Kraft

Nach den Plänen der Ampelregierung sollen neu eingebaute Heizungen künftig zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Die neuen Regeln sollen ab Januar 2024 aber zunächst nur für Neubauten in Neubaugebieten gelten. Für bestehende Gebäude und Neubauten, die in Baulücken errichtet werden, gibt es längere Übergangsfristen, um eine bessere Abstimmung mit der Wärmeplanung der Kommunen zu ermöglichen.

Grundförderung für Tausch von Heizungen geplant

Der Staat fördert den Umstieg von einer fossilen auf eine klimafreundliche Heizung. Künftig soll es eine Grundförderung von 30 Prozent der Investitionskosten für den Tausch geben. Wer ein zu versteuerndes Jahreseinkommen von maximal 40.000 Euro hat, bekommt zusätzliche Subventionen von 30 Prozent. Auch ein "Klima-Geschwindigkeitsbonus" ist geplant - für alle, die umrüsten, obwohl sie noch nicht müssten.

Weitere Informationen
Eine Wärmepumpe vor einem Einfamilienhaus. © picture alliance / SVEN SIMON Foto: Frank Hoermann

Heizungsgesetz: Diese Förderungen gibt's für Wärmepumpen und Co

Der Bundestag hat das "Heizungsgesetz", das das Heizen mit erneuerbaren Energien fördern soll, verabschiedet. Was ist geplant? (08.09.2023) mehr

Eine Hand dreht am Thermostat einer Heizung. © dpa bildfunk Foto: Hauke-Christian Dittrich

Bundestag verabschiedet umstrittenes neues Heizungsgesetz

Das Gesetz soll einen wesentlichen Beitrag für mehr Klimaschutz in Gebäuden leisten. Vor der Verabschiedung gab es eine hitzige Debatte im Bundestag. (08.09.2023) mehr

Ludger Bickschlag und Jannik Hartfil auf dem Gelände der Kläranlage © NDR

Heizen der Zukunft: So geht Cloppenburg kommunale Wärmeplanung an

Das Klimaschutzgesetz verlangt Pläne bis Ende 2026. Cloppenburg ist dabei weiter als andere. Welches Konzept hat die Stadt? (14.07.2023) mehr

Leitungen in der Fernwärmeverteilerstation eines Heizkraftwerks (Themenbild) © dpa-Bildfunk Foto: Marijan Murat

Kommunale Wärmeplanung: So weit ist Niedersachsen

In Niedersachsen sollen Wärmepläne vor der geplanten Frist des Bundes vorliegen. Einige Kommunen sind bereits aktiv. (16.06.2023) mehr

Ein Mann bedient eine Luftwärmepumpe, die im Keller eines Wohnhauses steht. © Silas Stein/dpa

Habecks Heizungsgesetz: "Der Kompromiss war überfällig"

Der Entwurf zum neuen Gebäudeenergiegesetz kommt bei Verbänden in Niedersachsen gut an. Kritik kommt von Umweltschützern. (14.06.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 09.09.2023 | 08:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Heizen

Energiewende

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Ein Polizeiauto steht auf einer Brücke. © Polizeiinspektion Stade

Nach tödlichem Clan-Streit in Stade: Prozess beginnt

Im März soll ein Mitglied des Miri-Clans einem Mann der El-Zein-Familie in Stade ein Messer in den Kopf gestoßen haben. mehr