Göttingen: Ein Thermometer hängt im Sukkulentenhaus vom Alten Botanischen Garten der Georg-August-Universität. © picturealliance/dpa Foto: Swen Pförtner

Botanische Gärten in Niedersachsen leiden unter Energiekrise

Stand: 21.01.2023 15:25 Uhr

Botanische Gärten brauchen viel Energie - doch die ist teurer. Die Temperatur abzusenken ist wiederumschwierig, ohne die Pflanzen zu gefährden. Welche Lösungen haben die botanische Gärten in Niedersachsen?

Viele botanische Gärten in Niedersachsen setzen die hohen Preisen für Energie zu. Denn aufgrund der Anforderungen der Pflanzen können die Gärten kaum reagieren. "Es gibt wenig Spielraum, um Temperaturen zu senken und damit Energiekosten zu sparen", sagte eine Sprecherin der Stadt Hannover mit Blick auf den denkmalgeschützten Berggarten. In Hannover stehen in diversen Gewächshäusern und vier öffentlich zugänglichen Schauhäusern etwa 6.000 Pflanzen. Als Reaktion auf die Energiekrise sei die Temperatur in Gewächshäusern bis zur Verträglichkeitsgrenze der Pflanzen abgesenkt worden.

VIDEO: Energiekrise: 30 Millionen Euro für Niedersachsens Vereine (10.11.2022) (4 Min)

Pflanzen rücken in Osnabrück zusammen

An der Universität Osnabrück wird neben Temperaturabsenkungen in Gewächshäusern auch eine begehbare Kühlkammer ab vier Grad Celsius abgeschaltet. Frostempfindliche Pflanzen wurden enger zusammengestellt, damit weniger Gewächshäuser für ihre Unterbringung gebraucht werden. Die Universität Oldenburg setzt auf Sanierungen: Geplant seien Dämmungen, Dach- und Fassadenbegrünung, Photovoltaik-Anlagen und der Wechsel von einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe, heißt es.

Verband fordert Finanzhilfen

In Wilhelmshaven sind die Planungen für ein Tropenhaus durch die Kostensteigerung ins Stocken geraten, sagte eine Stadtsprecherin. Bereits Ende November hatte der Verband Botanischer Gärten eine Einbeziehung in Finanzhilfen gefordert - auch wenn sie von Kommunen getragen werden. "Finanzhilfen zur Teilkompensation der Energiepreissteigerungen benötigen wir dringend", hieß es.

Weitere Informationen
Spielfiguren stellen eine Familie mit Kindern da, die auf Geldscheinen stehen. © picture alliance/Eibner-Pressefoto Foto: Wuest

Niedersachsen: Finanzminister plant zweiten Nachtragshaushalt

Es soll um rund eine Milliarde Euro gehen. Im November hatte der neue Landtag einem ersten Nachtragshaushalt zugestimmt. (21.01.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 21.01.2023 | 18:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Energiekrise

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Elisabeth Fresen © NDR Foto: Claudia Plaß

Biobäuerin: Nachhaltige Landwirtschaft muss sich lohnen

EU-Subventionen an Landwirte sollten konsequent an Umweltauflagen geknüpft werden, fordert Biobäuerin Elisabeth Fresen aus Niedersachsen. mehr