Eintracht Braunschweig: Abgeschrieben, aber wieder da

Stand: 10.02.2025 10:42 Uhr

Nach acht sieglosen Spielen hat es für Fußball-Zweitligisten Eintracht Braunschweig endlich wieder mit einem Dreier geklappt - entsprechend groß ist die Erleichterung bei den Niedersachsen. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt lebt - vor allem dank der Winter-Neuzugänge.

von Johannes Freytag

Beim 2:0-Erfolg in Karlsruhe standen erstmals alle fünf Neuen - Ron-Thorben Hoffmann, Mohamed Dräger, Julian Baas, Lino Tempelmann und Richmond Tachie - in der Startelf. Trainer Daniel Scherning bewies mit seinen personellen Umstellungen Risikobereitschaft und wurde dafür belohnt: "Wir haben zweifelsohne Qualität hinzubekommen", sagte der BTSV-Coach, "heute hat man gemerkt, wie wichtig das war."

Sonder-Lob von Scherning für Tempelmann

Neben Torhüter Hoffmann, der "ein sehr gutes Spiel gemacht" und bei den unzähligen KSC-Flanken "sehr präsent" agiert habe, lobte der Trainer dabei allen voran 2:0-Torschütze Tempelmann: "Lino ist für uns außergewöhnlich. Er ist ein toller Spieler, der torgefährlich ist, aber trotzdem sehr fleißig." Aber auch Baas glänzte im defensiven zentralen Mittelfeld, war enorm lauf- und zweikampfstark.

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Scherning: "Nur ein kleiner Schritt"

Scherning durfte sich auch in seiner Bewertung der vorherigen Auftritte seiner Mannschaft nach der Winterpause bestätigt sehen, mit denen er sehr zufrieden war: Sie seien "die Marschroute für die Rückserie gewesen". Fünf Punkte holte die Eintracht, verlor dabei nur gegen den Tabellenführer 1. FC Köln.

"Das freut mich auch mit Blick auf die Tabelle, weil ich glaube, dass uns einige schon abgeschrieben haben, die jetzt merken, dass wir noch da sind." BTSV-Coach Daniel Scherning nach dem 2:0-Sieg in Karlsruhe

Der Lohn: Erstmals seit Mitte Dezember stehen die Braunschweiger als Tabellen-16. nicht auf einem direkten Abstiegsplatz, das rettende Ufer mit Rang 15, den Preußen Münster belegt, ist nur zwei Punkte entfernt. Dennoch sei das "nur ein kleiner Schritt" gewesen.

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: Pressmaster

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Endlich Breite und Tiefe im BTSV-Kader

Denn auch beim Sieg in Karlsruhe lief nicht alles rund. Offensiv war die Eintracht lange ungefährlich und ging nur durch eine glückliche Elfmeter-Entscheidung - der am Boden sitzende Mikkel Kaufmann bekam den Ball an den Arm - in Führung. Der Strafstoß von Levente Szabo war zudem schlecht geschossen, flutschte KSC-Keeper Max Weiß aber knapp unterm Körper durch. Im zweiten Durchgang verteidigten die Gelb-Blauen leidenschaftlich und machten mit einem Konter das entschiedende 2:0.

Jubel bei  Lino Tempelmann von Eintracht Braunschweig © IMAGO / Jan Huebner
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Dieser Treffer zeigte die neue Stärke der Braunschweiger. Denn der eingewechselte Rayan Philippe war es, der den entscheidenden Pass auf Tempelmann gab. Der Franzose, mit neun Treffern Top-Torjäger der Eintracht, wirkte zuletzt etwas überspielt. Nun kam er von der Bank - und brachte neuen Schwung ins Offensivspiel. "Der Trainer hat es vor dem Spiel gesagt: Die Jungs, die auf der Bank sitzen, werden das Spiel entscheiden", sagte Torschütze Tempelmann.

"Sieg muss Gier auslösen"

Trainer Scherning hat nun endlich die personellen Möglichkeiten, die er für den Abstiegskampf in der 2. Bundesliga braucht. In der Hinrunde hatte genau das gefehlt: die Auswahl und Qualität auf der Bank und im Kader.

Der lang ersehnte Sieg müsse nun "Gier genug auslösen, das noch mal zu erleben. Da erwarte ich von den Jungs, dass sie das aufsaugen, den Moment genießen. Wir haben nur Spaß, wenn wir Spiele gewinnen. Darum geht es nächste Woche wieder", sagte Scherning mit Blick auf das kommende Heimspiel gegen am Sonnabend (13 Uhr, im NDR Livecenter) gegen Darmstadt 98.

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Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 09.02.2025 | 22:50 Uhr

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