Eintracht Braunschweig gewinnt beim KSC und beendet Sieglos-Serie
Die Fußballer von Eintracht Braunschweig haben am Sonntagnachmittag in der 2. Liga ihre Sieglos-Serie beendet. Nach zuvor acht Partien in Folge ohne dreifachen Punktgewinn feierte das Team von Coach Daniel Schernig beim Karlsruher SC einen 2:0 (1:0)-Erfolg.
Die Niedersachsen verbesserten sich durch den vierten Saisonsieg auf Relegationsplatz 16. Levente Szabo (36., Handelfmeter) und Lino Tempelmann (74.) waren im Wildparkstadion für den BTSV erfolgreich. Die Eintracht verteidigte gegen in der Vorwärtsbewegung weitgehend einfallslose Karlsruher mit viel Herzblut und großer Disziplin und zeigte auch fußballerisch eine ansprechende Leistung.
"Wir haben alles reingeworfen und, ich glaube, dann auch verdient gewonnen", sagte Tempelmann. Der Torschütze zum 2:0 zeigte sich optimistisch, nun mit den "Löwen" durchstarten zu können: "Die drei Punkte tun richtig gut. Wenn wir so weitermachen, bin ich guter Dinge, dass da noch ein paar Siege zukommen werden."
Referee Weisbach im Mittelpunkt des Geschehens
Die erste Hälfte stand ganz im Zeichen der Kommunikation zwischen Eric Weisbach und dem längst berühmt-berüchtigten "Kölner Keller". Denn gleich zweimal wurde der Referee aus Halle (Saale) von Videoschiedsrichter Patrick Ittrich (Hamburg) auf einen möglichen Regelverstoß aufmerksam gemacht. Das erste Mal meldete sich Ittrich dabei bereits nach vier Minuten bei Weisbach, nachdem KSC-Keeper Max Weiß den Braunschweiger Ermin Bicakcic bei einer Faustabwehr versehentlich getroffen und zu Boden gebracht hatte.
Dafür hätte der Spielleiter spätestens nach Sichtung der TV-Bilder einen Elfmeter geben müssen. Tat der Referee aber nicht, weil dem Foul von Weiß ein anderes unlauteres Einsteigen vorausgegangen war: Robert Ivanov hatte einen Karlsruher weggeschubst. Aufatmen beim KSC, Frust bei der Eintracht, die aber etwas später dann ja noch einen Strafstoß bekommen sollte.
Szabo bringt Braunschweig in Führung
Denn in der 33. Minute meldete sich Ittrich erneut bei Weisbach. Und abermals hatte der Polizist aus Hamburg bei einer Szene im Karlsruher Strafraum ganz genau hingeschaut. Unternehmensberater Weißbach schritt wieder zum Videostudium und sah dabei, wie Mikkel Kaufmann der Ball nach einem Eckstoß an die Hand geprallt war.
Dass der Angreifer zuvor leicht geschubst worden war und somit das Gleichgewicht verlor, ließ der Referee in seine Entscheidungsfindung offenbar nicht mit einfließen. Er zeigte auf den Punkt. Szabo lief an und hatte bei seinem ziemlich unpräzisen Abschluss Glück, dass der Ball Keeper Weiß unter dem Körper durchflutschte.
Die Führung war zu diesem Zeitpunkt verdient, weil die Scherning-Elf insgesamt etwas aktiver war als der KSC. Nach dem 1:0 nahm der Druck auf die Niedersachsen zwar etwas zu. Insgesamt zeigte der BTSV im ersten Abschnitt aber eine erstaunlich reife und unaufgeregte Vorstellung für eine Mannschaft, die sich zuletzt am 8. November (3:1 gegen den Hamburger SV) eine Siegprämie erspielt hatte.
Tempelmann sorgt für die Entscheidung
Auch nach dem Seitenwechsel agierte die Eintracht auf Augenhöhe mit den Badensern, die trotz des Verlustes ihres Torjägers Budu Zivzivadze an den 1. FC Heidenheim keineswegs in die Kategorie "Laufkundschaft" fallen. Die "Löwen" verteidigten sehr diszipliniert und waren bemüht, über Konter für Entlastung zu sorgen. Und beinahe hätte einer dieser Gegenstöße zum 2:0 geführt, als der eingewechselte Rayan Philippe Torsteher Weiß mit einem Linksschuss ins kurze Eck zu einer Glanztat zwang (59.).
"Wenn du da fünf oder sechs Minuten stehst, bevor die Entscheidung kommt, das nervt." Torschütze Lino Tempelmann zu den VAR-Entscheidungen
Bald darauf lag der Ball dann aber zum zweiten Mal an diesem Nachmittag im Karlsruher Gehäuse. Tempelmann hatte Weiß nach einer schönen Kombination mit einem überlegten Abschluss ins lange Eck überwunden. Referee Weisbach verwehrte dem Treffer wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zwar zunächst die Anerkennung. Nach einem Tipp aus Köln und der Sichtung des Bewegtmaterials ließ sich der Spielleiter dann aber noch umstimmen.
Die erste Zwei-Tore-Führung seit jenem Nordduell Anfang November gegen den seinerzeit über den Rasen irrlichternden HSV ließ die Braunschweiger Brust noch breiter werden. Die Gäste brachten den Vorsprung bis in die Nachspielzeit, in der Karlsruhe noch zu gefährlichen Abschlüssen kam, souverän über die Runden und durften sich über einen verdienten Sieg freuen.
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