Das Logo des Fußballvereins Hannover 96 ist am Stadion zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Peter Steffen

"Es wird eng": Streit bei Hannover 96 geht weiter - Lizenz in Gefahr

Stand: 13.03.2025 08:28 Uhr

Der Machtkampf bei Fußball-Zweitligist Hannover 96 spitzt sich kurz vor Einreichungsfrist der Lizenzunterlagen dramatisch zu. Nachdem sich zuletzt eine Lösung in der Geschäftsführerfrage abzeichnete, verkündete die Hannover 96 Sales & Service GmbH & Co. KG am Mittwoch das vorläufige Scheitern der Gespräche.

Bis zum kommenden Montag (17. März) muss der Lizenzantrag bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) eingereicht werden. Den darf nur ein Geschäftsführer unterschreiben. Doch den gibt es aktuell nicht, obwohl eine Einigung im Streit zwischen der Kapitalseite und dem Mutterverein nahe schien.

Der bisherige Sportdirektor Marcus Mann sollte zum Sport-Geschäftsführer befördert und der ehemalige Marketing-Direktor des Hamburger SV, Henning Bindzus, zum Finanz-Geschäftsführer berufen werden. 

Doch in einer Erklärung der Hannover 96 Sales & Service GmbH & Co. KG vom Montagabend heißt es, man habe vom Verein Unterlagen als Grundlagen für die Beschlüsse bekommen, "deren Inhalte in wesentlichen Punkten von dem abweichen, was in den zurückliegenden Wochen als Kompromisslinie für die Bestellung der Geschäftsführung der Hannover 96 GmbH & Co. KGaA erörtert wurde". Da es sich teilweise um vollständig neue Texte handele, sei eine kurzfristige Verständigung ausgeschlossen.

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Kind: "Alles wieder offen"

Beim Aufstiegskandidaten sind die Führung des e.V. und die Gesellschafter des ausgegliederten Profifußball-Bereichs Hannover 96 GmbH & Co. KGaA seit Jahren zerstritten. Seit der Absetzung des langjährigen Profi-Geschäftsführers Martin Kind im vergangenen Jahr haben sich beide Seiten nicht auf einen Nachfolger einigen können. Der Club braucht jedoch laut Lizenzierungsordnung der Deutschen Fußball Liga einen Geschäftsführer, der den Lizenzantrag unterschreibt.

"Es wird jetzt eng", sagte Kind der "Bild". "Es sind auf einmal wieder ganz viele Punkte, an denen es hakt. Es ist eigentlich wieder alles offen. Es sind eigentlich alle Punkte, die wir glaubten, schon mal geklärt zu haben." In der Mitteilung hieß es, dass es nun Zeit für eine zeitlich befristete Interimslösung sei.

Vereinsseite verteidigt sich

Robin Krakau, stellv. Vorstandsvorsitzender des Vereins, sagte: "Die Vereinsseite hat alle Unterlagen, die notwendig sind, übermittelt, sie liegen vor. Das heißt, dass die Geschäftsordnung, der Geschäftsverteilungsplan und der Beschluss zur Bestellung der beiden Geschäftsführer für unsere Gesellschaft vorliegt. Nach unserem Stand geht es jetzt nur noch darum, das bestimmte Vertrags-Details, die Herr Mann betreffen, von der Kapitalseite besprochen werden müssen."

Im vergangenen Juli war der langjährige Investor und millionenschwere Unternehmer Kind vom Bundesgerichtshof als Clubboss abberufen worden, seitdem konnten sich der Mutterverein auf der einen und die Investoren um Kind auf der anderen Seite nicht auf einen Nachfolger einigen, da im Aufsichtsrat eine Pattsituation herrscht.

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Sport aktuell | 12.03.2025 | 23:17 Uhr

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