Bauernproteste in Niedersachsen: So liefen Aktionen am Freitag
Am Wochenende wollen die Bauern weiter gegen die Politik der Bundesregierung protestieren. Alle wichtigen Informationen dazu finden Sie weiterhin auf ndr.de/niedersachsen und in der NDR Niedersachsen-App.
Das Wichtigste vom Freitag im Überblick
- Agrarsoziologin: "Bauernproteste überwiegend demokratisch"
- "Ampel am Galgen" - Staatsschutz soll ermitteln
- Innenministerium: Proteste weitgehend friedlich
- Weyhe: Blockade des Aldi-Warenlagers
Liveticker endet für Freitag
Wie in den vergangenen Tagen hat NDR.de Sie an dieser Stelle auch am Freitag über die Bauernproteste in Niedersachsen auf dem Laufenden gehalten. Alles Wichtige zu Aktionen der Landwirte erfahren Sie auch am Wochenende auf NDR.de/niedersachsen oder in der NDR Niedersachsen App. Wir wünschen Ihnen einen schönen Feierabend und eine gute Nacht.
"Stiller Protest" am Wochenende
Landwirtinnen und Landwirte in Niedersachsen planen am Wochenende weitere Aktionen - unter anderem einen eher stillen Protest. Wie das Landvolk mitteilte, sollen dazu auf Höfen orangefarbene Rundumleuchten eingeschaltet werden - als Signal aus dem ländlichen Raum nach Berlin. Am Montag ist in der Hauptstadt eine Großdemonstration angekündigt, zu der auch etliche Landwirte aus Niedersachsen erwartet werden. Die Proteste richten sich weiter gegen Subventionskürzungen der Bundesregierung. Dass die Ampelkoalition einen Teil ihrer Kürzungspläne zurückgenommen hat, reicht dem Bundesbauernverband nicht aus.
Erneut Protest-Korso in Hannover
Ein Fahrzeugkolonne aus etwa 80 Lkw und Traktoren hat nach Polizeiangaben heute in der Landeshauptstadt zeitweise den Verkehr behindert. Lkw-Fahrer und Landwirte hatten sich zuvor auf dem Schützenplatz nahe der Innenstadt versammelt. Einige Spediteure haben sich den Protesten der Landwirte angeschlossen. Sie sehen ihre Unternehmen durch höhere Abgaben für den Ausstoß von Kohlendioxid belastet.
Blockade in Weyhe, Treckerkonvoi in Oldenburg
In Weyhe im Landkreis Diepholz haben laut Polizei heute bis zu 20 Traktoren den Zugang zum Aldi-Warenlager versperrt. Die Blockade begann bereits am Donnerstagabend. Die Blockade löse sich zur Stunde auf, sagte ein Polizeisprecher. In der Stadt Oldenburg waren bis zum Mittag etwa 60 Traktoren am Pferdemarkt unterwegs.
Agrarsoziologin: "Bauernproteste überwiegend demokratisch"
Die Aktionen der Landwirte in dieser Woche stoßen nicht überall auf Verständnis. Auch eine Abgrenzung von rechtsextremen Gruppen wurde immer wieder gefordert. Die Göttinger Agrarsoziologin Janna Luisa Pieper sagt, einige Landwirtinnen und Landwirte fühlten sich deshalb in die rechte Ecke gestellt. Zwar gebe es Versuche von Rechtsextremisten, die Proteste für ihre Zwecke zu vereinnahmen. Die Bauern-Verbände hätten sich davon aber mehr oder weniger abgegrenzt, und grundsätzlich sei der Protest demokratisch. Dennoch: Einige Gruppierungen, die sich in dem Momentum dieses Protests bewegen, seien demokratiefeindlich, so Pieper. Das ganze Interview lesen Sie hier.
Zeugen gesucht: Trecker fährt absichtlich in Gegenverkehr
Die Polizei in Liebenburg (Landkreis Goslar) sucht Zeugen eines Vorfalls auf der L500 zwischen Liebenburg und Posthof. Dort war am Montag ein Protest-Konvoi unterwegs, aus dem ein Treckerfahrer immer wieder in den Gegenverkehr gefahren sein soll. Andere Verkehrsteilnehmer seien am Überholen gehindert worden, entgegenkommende Fahrzeuge mussten laut Polizei bremsen und stark nach rechts ausweichen, um einen Zusammenstoß zu verhindern. Der Mann soll mit einem grünen Traktor und angehängtem blauen Arbeitsgerät unterwegs gewesen sein. Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer (05346) 94 68 00 entgegen.
"Ampel am Galgen" - Staatsschutz soll ermitteln
Bei den Protesten der Landwirte in Niedersachsen sind die Behörden auf Galgen aus Holz aufmerksam geworden, an denen Ampeln oder Ampel-Schilder hingen. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hat nun den Staatsschutz beauftragt, in der Sache zu ermitteln. Er soll überprüfen, ob die Darstellungen strafrechtlich relevant oder eine zulässige Meinungsäußerung sind. Die Galgen wurden unter anderem in Osnabrück, Melle und Bad Essen gesichtet.
Innenministerium: Proteste weitgehend friedlich
Die niedersächsischen Landwirte haben bislang mit rund 1.000 Protestveranstaltungen gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung demonstriert. Diese Zahl nannte das niedersächsische Innenministerium am Vormittag. Mehr als die Hälfte dieser Proteste hat demnach zum Auftakt der laufenden Aktionswoche am Montag stattgefunden. Insgesamt hätten mehr als 46.000 Menschen teilgenommen, heißt es. Die Proteste seien überwiegend friedlich verlaufen. Die Polizei registrierte 200 Straftaten - darunter etliche Nötigungen und gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr. Den schwersten Vorfall dürfte es in Frisoythe im Landkreis Cloppenburg gegeben haben. Dort hatte am Montag ein Autofahrer eine Treckerblockade umfahren, mit seinem Wagen einen Landwirt erfasst und diesen schwer verletzt.
Weyhe: Blockade des Aldi-Warenlagers
In Weyhe im Landkreis Diepholz versperren Landwirte den Zugang zu einem Warenlager des Discounters Aldi. Nach Angaben der Polizei begann die Blockade bereits gestern Abend. Die Anlieferung von Waren sei nur eingeschränkt möglich, schrieb die Polizei Diepholz auf der Plattform X.
Landwirte setzen Protest in Hannover fort
Auch in Hannover gehen die Proteste heute weiter. Bis in den Nachmittag hinein wollen Landwirte mit ihren Treckern durch die Stadt fahren. Laut Polizei sind etwa 50 Fahrzeuge angemeldet - also eine deutlich kleinere Aktion als die große Sternfahrt gestern. Am Donnerstag waren rund 2.000 Landwirte mit ihren Fahrzeugen nach Hannover zu einer Kundgebung in der Nähe des Landtags gekommen.
100 Traktoren am Cuxhavener Autobahnkreisel
In Cuxhaven haben sich Landwirte am frühen Morgen mit ihren Traktoren an einem Autobahnkreisel versammelt. Nach Polizeiangaben sind es rund 100 Fahrzeuge. Es handele sich aber nicht um eine Blockade. Die Fahrzeuge seien in der Mitte des Kreisels abgestellt, weshalb der Verkehr ganz normal weiter fließen könne, sagte ein Sprecher. Ein Durchfahren des Kreisels, mit Ausnahme der Zufahrt zum Hafen soll gewährleistet sein. Der Protest in Cuxhaven soll bis in den Abend andauern. Eine weitere, kleinere Versammlung gibt es nach Angaben der Polizei wie in den vergangenen Tagen bereits an der B3 im Bereich der Ostebrücke in Hechthausen. Am Donnerstag hatte es zunächst Hinweise darauf gegeben, dass für die Nacht zum Freitag Blockaden an mehreren Anschlussstellen der A27 geplant waren. Diese Vermutung bestätigte sich nach Angaben des Polizeisprechers nicht.
Einen schönen guten Tag! Auch am heutigen Freitag gibt es vereinzelt Aktionen der Landwirte. Wir berichten an dieser Stelle.
Das Wichtigste vom Donnerstag im Überblick
- Polizei Cuxhaven warnt vor Blockaden an A27
- Rund 2.000 Landwirte bei Demo in Hannover
- Ampel lädt Bauernverbände zu Gesprächen ein
- Landwirte und Fischer demonstrieren gemeinsam
- Bauern wehren sich gegen rechte Stimmungsmache
Liveticker endet für Donnerstag
Auch am Donnerstag hat NDR.de Sie über die Bauernproteste hier auf dem Laufenden gehalten. Alles Wichtige zu Aktionen der Landwirte erfahren Sie auch am Freitag wieder auf NDR.de/niedersachsen oder in der NDR Niedersachsen App. Schönen Feierabend und gute Nacht.
Weiter Sperrungen und Behinderungen
Infolge der Bauernproteste kommt es weiter zu Verkehrsbehinderungen. Neben der B3 in Hannover, wo mehrere Trecker in Fahrtrichtung Celle im Korso unterwegs sind, gilt dies auch im Landkreis Wittmund. Dort ist noch bis heute Abend um 20 Uhr die B461 zwischen der B210/Nordumgehung und Wittmund in beide Richtungen gesperrt. Laut den Organisatoren hatten sich rund 200 landwirtschaftliche Fahrzeuge für die Protestaktion angemeldet.
Bauern planen fünfstündige Protestfahrt
Am Freitag gehen die Bauernproteste weiter - auch in Hannover. Der Protest soll allerdings wesentlich kleiner ausfallen als heute: Morgen ab 11 Uhr wollen Landwirte in einem Korso durch die Landeshauptstadt fahren. Fünf Stunden soll die Protestfahrt dauern. Die Polizei geht erneut von Verkehrsbehinderungen aus.
Polizei: Rund 2.000 Landwirte bei Demo in Hannover
In Niedersachsen ist der Schwerpunkt der Bauernproteste heute in Hannover gewesen. Landwirte demonstrierten dort gegen den Abbau von Agrarsubventionen. Sie reisten teilweise mit ihren Traktoren an und sorgten damit für Verkehrsprobleme. Die Polizei sprach nach der Demonstration nahe des Landtags von rund 2.000 Demonstranten und Traktoren. Landvolk-Präsident Holger Hennies warf der Bundesregierung vor, ihre Pläne nicht mit den Landwirten besprochen zu haben. Für Kompromisse müsse man miteinander reden. Vertreter von SPD, Grünen und FDP zeigten sich bei der Demo gesprächsbereit für die Anliegen der Bauern.
Strafverfahren gegen Traktorfahrer nach Fahrt auf A39
Eine Protestfahrt auf der A39 bei Winsen hat für acht Treckerfahrer Konsequenzen. Die Polizei Harburg hat nach eigenen Angaben Strafverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und Nötigung gegen die acht Männer im Alter von 20 bis 65 Jahren eingeleitet. Die Gruppe sei am Mittwochnachmittag an der Anschlussstelle Winsen-West auf die A39 in Fahrtrichtung Hamburg aufgefahren und habe beide Spuren mit Schrittgeschwindigkeit belegt, teilten die Beamten mit. Es bildete sich ein mehrere Kilometer langer Stau. Polizisten sicherten das Stauende und lotsten die Treckerfahrer an der Anschlussstelle Maschen von der Autobahn. Die Gruppe habe das Maß des friedlichen Protests deutlich überschritten, sagte ein Polizeisprecher.
Polizei: Blockaden an A27-Auffahrten in Cuxhaven möglich
In Cuxhaven könnte es in der heutigen Nacht wieder zu Blockaden an den Autobahnanschlussstellen der A27 kommen. Darauf weist ein Sprecher der Polizei hin. Entsprechende Hinweise lägen den Beamten vor. Ebenso möglich seien weitere Protestaktionen an allen wichtigen Verkehrsverbindungen, darunter B73, B495, B71, B437 und der L135. Angekündigt wurde zudem erneut eine Versammlung am BAB-Kreisel. Zu der um 5 Uhr morgens beginnenden Versammlung werden mehr als 100 Traktoren erwartet.
Rückreise angelaufen - folgen spontane Protestaktionen?
Die zentralen Kundgebungen in Hannover und in Hamburg sind vorbei. Nun geht es für zahlreiche Trecker wieder zurück - was erneut fürVerkehrsbehinderungen und Staus sorgt. Betroffen ist etwa die B65 (Misburg Richtung Bad Nenndorf) sowie die B6 (Hannover Richtung Nienburg), wo mehrere Trecker im Korso fahren. Möglich sind auch spontane Aktion - große Proteste sind allerdings nicht mehr angemeldet. Die Polizei geht auf NDR Nachfrage auch nicht davon aus, dass es massive Behinderungen geben wird.
Aktionen auch in Buchholz, Winsen und Lüneburg
Die zentrale Kundgebung in Hannover ist vorbei - in anderen Regionen Niedersachsens laufen die Aktionen mitunter noch. So etwa in Buchholz im Landkreis Harburg. Dort soll eine in der Innenstadt geplante Kundgebung mit Bürgerdialog noch bis etwa 17 Uhr andauern. Weitere Aktionen gab es heute unter anderem in Winsen, wo sich Landwirte rund ums Finanzamt versammelten. Durch Lüneburg zog über Mittag erneut ein Trecker-Konvoi. Laut Polizei beteiligten sich rund 40 Fahrzeuge.
Kundgebung in Hannover ist vorbei
Die Kundgebung vor dem Landtag in Hannover ist vorbei. Rund 1.200 Landwirte, aber auch Handwerker, beteiligten sich, so die Polizei. Die Kundgebung wurde um eine halbe Stunde verschoben, weil die Landwirte ihre Traktoren stehen lassen und dann zu Fuß in die Innenstadt gehen mussten. Ein Vertreter des Niedersächsischen Landtags kritisierte die Ampelregierung: Finanzminister Christian Lindner (FDP) wolle eine Agrarpolitik mit weniger Subventionen, Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hingegen mehr davon. So sei eine vernünftige Agrarpolitik nicht machbar. Die Ampel müsse sich einig sein. Das Gesprächsangebot der Fraktionsvorsitzenden am Montag in Berlin mit Vertretern der Landwirtschaft wurde positiv aufgenommen. Allerdings lägen die Ideen für eine Wende in der Landwirtschaft längst vor, sie müssten endlich umgesetzt werden, so das Landvolk. Bis in den Nachmittag hinein ist mit Verkehrsproblemen in Hannover zu rechnen.
Weitere Aktionen von Landwirten im Landkreis Osnabrück
Bauern wollen auch in Bad Laer, Dissen, Bad Rothenfelde und Bad Iburg (alles Landkreis Osnabrück) demonstrieren. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ) berichtet, wollen sich Landwirte mit ihren Treckern beispielsweise in Dissen und Bad Rothenfelde erneut auf Autobahnbrücken der A33 stellen und auf sich aufmerksam machen.
Kommentar zu Bauernprotesten: Viel gesprochen, wenig umgesetzt
Auch wenn manchem der Agrardiesel-Protest der Bauern zu weit geht, ihr Ärger darüber, von der Politik nicht ernst genommen zu werden, ist berechtigt, so NDR-Hauptstadtkorrespondentin Katharina Seiler. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, jetzt sei er gekommen: die Einladung der Spitzen der Ampelfraktionen.
Die Sternfahrt der Bauern nach Hannover in Bildern:
Auch in Buchholz wird demonstriert
Unter dem Motto "Für faire Politik in Deutschland" demonstrieren Landwirte aktuell in Buchholz (Landkreis Harburg). Geplant war, sich gegen 10 Uhr zu treffen und zum Finanzamt zu fahren. Bei der Abschlusskundgebung in der Innenstadt ist ein Bürgerdialog geplant.
Impressionen von der Abfahrt der Landwirte aus Gehrden
Landwirte sammeln sich am Landtag in Hannover
Hannover ist mittlerweile voll mit Traktoren, bis zu 3.000 erwartet die Polizei. In Kolonnen fuhren sie ins Zentrum. Noch immer stockt der Verkehr auf der B6 und B65. In der Stadt parken die Bauern ihre Traktoren entlang großer Straßen und auf dem Schützenplatz. Immer mehr Landwirte sammeln sich am Landtag. Die dortige Kundgebung wurde auf 12 Uhr verschoben, weil Bauern ihre Trecker teilweise weit vom Landtag weg parken mussten und sich zu Fuß auf den Weg in die Innenstadt machen. Redner auf der Kundgebung ist unter anderem Christian Dürr, Fraktionsvorsitzender der FDP im Bundestag. Dürr lud gemeinsam mit den anderen Ampel-Fraktionsspitzen die Bauernverbände am Montag zu einem Gespräch über Perspektiven in der Landwirtschaft ein.
Landwirtschaftsverbände zu Gesprächen eingeladen
Die Vorsitzenden der Ampel-Fraktionen im Bundestag haben die Spitzen der Landwirtschaftsverbände kommenden Montag zu einem Gespräch eingeladen. Dabei soll es um wirtschaftliche Perspektiven für landwirtschaftliche Betriebe gehen. An dem Tag ist erneut eine Großdemonstration in Berlin geplant - der Höhepunkt der aktuell laufenden Aktionswoche gegen den geplanten Abbau der Agrarsubventionen.
Polizei rechnet mit bis zu 3.000 Treckern in Hannover
Die Kundgebung in Hannover soll gegen 11.30 Uhr beginnen. Bereits jetzt sind viele Landwirte mit ihren Traktoren in der Stadt angekommen. Entlang des Maschsees beispielsweise steht eine lange Schlange. Die Polizei korrigierte ihre Schätzung - und rechnet aktuell mit bis zu 3.000 Traktoren, die heute in der Stadt unterwegs sind. Voll ist es aktuell auf der B6: Viele Trecker aus Nienburg, Verden und Diepholz sind unterwegs zum Sammelpunkt Garbsen. Mehr als 1.000 Trecker wollen sich von dort auf den Weg zum Landtag machen.
Landwirte und Fischer demonstrieren gemeinsam
Bauern und Fischer stehen Schulter an Schulter und protestieren in Norden (Landkreis Aurich) gemeinsam. Den Fischern waren rund 700 Millionen Euro zugesagt worden - Geld, das jetzt für den Agrardiesel gebraucht wird. Und dennoch: "Wir sind nicht die Bauernopfer. Wir halten weiterhin mit den Bauern zusammen und ziehen an einem Strang", sagte Fischer Rolf Groenewold.
Verkehr stockt auf B6 und B65 Richtung Hannover
In der Innenstadt von Hannover sind die ersten Landwirte mit ihren Treckern angekommen. Am Morgen waren nach Angaben der Polizei 120 Schlepper auf der B3 nach Hannover unterwegs. Sie waren von der Bundesstraße abgefahren, um sich einem anderen Konvoi in Altwarmbüchen anzuschließen. Aktuell stockt es auf der B6 zwischen Neustadt-Otternhagen und Berenbostel auf dem Weg in die Landeshauptstadt. Das ist auch auf der B65 der Fall - zwischen Nordgoltern und Ronnenberg sowie zwischen Ahlten/Höver und Brabeckstraße. Die Polizei rechnet heute mit bis zu tausend Traktoren in Hannover.
Bauernprotest auch in Hamburg geplant
Im Landkreis Northeim haben sich bereits gegen 4 Uhr früh Landwirte versammelt, um gemeinsam nach Hannover zu fahren. Ein Tross mit rund 80 Treckern fuhr etwa mit Tempo 30 über Land zum Treffpunkt nach Gehrden (Region Hannover). Unterwegs schlossen sich weitere Landwirte mit ihren Zugmaschinen an. Der Konvoi war etwa drei bis vier Kilometer lang. Die Stimmung unter den Landwirten war gut und zuversichtlich. Nicht nur in Hannover, auch in Hamburg wird heute wieder demonstriert. Aus Buxtehude-Neukloster (Landkreis Stade) waren 250 Trecker für eine Fahrt nach Hamburg angemeldet.
Wo sich die Bauern für die Sternfahrt treffen wollen:
Bauern wollen das Gespräch auf Wochenmarkt suchen
Landwirte wollen sich am Nachmittag in Glandorf (Landkreis Osnabrück) mit ihren Traktoren versammeln. Sie wollen dort auf einem großen Kreisverkehr und den umliegenden Bundesstraßen 51 und 475 parken, wie das Landvolk Osnabrück mitteilte. Rund 30 Kilometer weiter, in Belm (Landkreis Osnabrück), wollen Bauern auf einem Einkaufs- und Wochenmarkt mit Verbrauchern ins Gespräch kommen.
Rechte Stimmungsmacher bei Protesten: Bauern wehren sich
Galgen, an denen eine Ampel aufgehängt wird oder rot, gelb und grün gefärbte Strohballen, die zerhäckselt werden: Die Stimmung brodelt unter den Landwirten. Es gibt immer wieder rechte Parolen - aber andere Bauern wehren sich gegen Extremismus.
Bundesstraße in Wittmund teilweise gesperrt
In Wittmund blockieren rund 15 Landwirte mit ihren Traktoren einen Kreisverkehr auf der B461. Die Polizei rechnet damit, dass es im Laufe des Tages noch mehr werden können: Nach Informationen der Organisatoren seien rund 200 landwirtschaftliche Fahrzeugen für die Protestaktionen angemeldet, so die Polizei. Die Bundesstraße sei deshalb teilweise gesperrt.
Schriftstellerin Karen Duve kritisiert Bauernproteste
Für die Schriftstellerin Karen Duve haben die Themen Stadt und Land nicht nur biografisch immer eine besondere Rolle gespielt, sondern auch literarisch. Im Gespräch kritisiert sie die Art und Weise der aktuellen Bauernproteste.
Bauern blockieren im Ammerland Autobahn-Auffahrten
In Westerstede im Ammerland haben rund 60 Landwirte die Auffahrten zur A28 blockiert. Bauern stehen auch rund um einen Kreisel auf der B461. In Papenburg (Landkreis Emsland) blockieren Trecker die Zufahrt zur Meyer-Werft. Und bei Hemmoor (Landkreis Cuxhaven) sorgen rund 20 Trecker ebenfalls für Verkehrsprobleme.
Landwirte aus dem Heidekreis wollen auch nach Hannover
Auch im Heidekeis gibt es drei Startpunkte für Schlepperkonvois nach Hannover. Bereits um 6 Uhr fuhren Bauern in Kirchboitzen und Dorfmark los, um 7.30 Uhr wollen Landwirte in Norddrebber starten. Konvois soll es laut Bauernverband Nordostniedersachsen auch in den Landkreisen Uelzen, Lüneburg und Lüchow-Dannenberg geben - allerdings eher spontan, hieß es. Bauern würden sich dafür in Chat-Gruppen organisieren. Die Polizei Lüneburg rechnet auch mit unangemeldeten Protestaktionen.
Bauernproteste: Kundgebung in Hannover soll am Mittag starten
Das Landvolk Niedersachsen hat zahlreiche Sternfahrten nach Hannover angekündigt. Die Polizei rechnet mit Hunderten Fahrzeugen. Zwischen 8.30 Uhr und 9 Uhr sollen sich die Trecker-Konvois in Sehnde, Garbsen, in der Wedemark und in Gehrden (alles Region Hannover) bilden. Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer müssen sich auf größere Einschränkungen im Straßenverkehr einstellen. Betroffen sind unter anderem die B6, die B65 und die L190. Gegen 11.30 Uhr ist eine große Kundgebung auf dem Platz der Göttinger Sieben vor dem Niedersächsischen Landtag geplant. Auch Politikerinnen und Politiker aus dem Bundestag wurden eingeladen, darunter der Vorsitzende der FDP-Fraktion Christian Dürr, der stellvertretende SPD-Vorsitzende Matthias Miersch sowie Grünen-Politikerin Swantje Michaelsen.
Liveticker am Donnerstag startet - Einen schönen guten Morgen!
Auch heute gehen die Bauernproteste weiter. Wir halten Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden. Schwerpunkt dürfte heute Hannover sein. Landwirte planen eine Sternfahrt in die Stadt mit anschließender Kundgebung.