Bauernproteste vor dem Epiphanias-Empfang im Kloster Loccum
Der 6. Januar ist Tag des traditionellen Epiphanias-Empfangs der Hannoverschen Landeskirche im Kloster Loccum. Landwirte haben den Termin genutzt, um Proteste gegen die Ampel-Politik zu platzieren.
Wie die Polizei Stolzenau auf NDR Anfrage mitteilte, habe es zunächst eine angemeldete Veranstaltung für 20 Traktoren auf dem Marktplatz in Loccum (Landkreis Nienburg/Weser) gegeben. "Dann sind aber doch mehr Trecker angekommen, als erwartet", sagte ein Polizeisprecher dem NDR. Demnach seien rund 150 Landwirte mit 100 Maschinen in Loccum eingefahren. Diese blockierten zeitweise den Durchgangsverkehr und damit die Zufahrt zum Kloster. Mit einer Schleichfahrt ihrer Trakoren behinderten sie die Anreise der Teilnehmer des Empfangs. Laut Polizei sei es aber "keine geplante Blockade" gewesen. Die Demonstrationen seien ohne nennenswerte Zwischenfälle verlaufen.
Landwirte: Wut lässt sich nicht zurückdrehen
Zunächst waren unter anderem Abt und Landesbischof Ralf Meister, Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Altbundespräsident Christian Wulff (CDU) vor dem Kloster mit Landwirten in den Dialog gegangen. Die Bauern sprachen davon, "dass wir an die Wand gefahren werden". Das Fass sei übergelaufen. "Die Wut hat sich so aufgestaut - und das lässt sich jetzt auch nicht so einfach zurückdrehen", sagte ein Sprecher gegenüber Weil und Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne). Weil ließ sich von der Wut nicht aus der Ruhe bringen. Seine Landesregierung müsse man nicht von der Position der Bauern überzeugen, sagte Weil. Da sei man auf einer Linie. Der Protest habe Grenzen. "Das sage ich nicht nur wegen Robert Habeck, sondern weil ich gehört habe, dass es auch hier in Nienburg Regelüberschreitungen gegeben hat. Das kostet Sie gerade eine Menge Sympathien, die Sie eigentlich hätten", antwortete Weil.
140 Gäste beim Auftakt zum politischen Jahr
Zum traditionellen Epiphanias-Empfang sind in diesem Jahr rund 140 Personen aus Politik, Kirche und Gesellschaft eingeladen. Die Zusammenkunft in dem mehr als 850 Jahre alten Zisterzienserkloster gilt traditionell als Auftakt des politischen Jahres in Niedersachsen.