Rekord bei Stromanteil aus erneuerbaren Energien
Mehr als 70 Prozent des bundesweit produzierten Stroms kamen im Juli aus erneuerbaren Energien. Das zeigen Daten des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme.
Etwa 72,3 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms kamen demnach aus Quellen wie Windkraft, Photovoltaik, der Verbrennung von Biomasse oder Wasserkraft. Den letzten Höchststand hatte es mit 64,3 Prozent im Mai dieses Jahres gegeben. Im Juni lag der Anteil mit 60,8 Prozent leicht darunter.
Fossiler Anteil an Stromproduktion sinkt deutlich
Etwa 30 Prozent des Stroms lieferte dabei die Windkraft. In absoluten Zahlen produzierten Windkraftanlagen mit fast 10 Terawattstunden, mehr als je zuvor in einem Juli. 2022 hatten Windkraftanlagen im Sommer nur etwa 7,1 Terawattstunden geliefert. Aus der Solarenergie kamen etwa 24 Prozent des Stroms, aus Biomasse und Wasserkraft zusammen weitere 16 Prozent. Der fossile Anteil des Stroms sank im Juli auf 27,6 Prozent, im vergangenen Jahr waren es noch 39,7 Prozent.
Insgesamt wurde im Juli allerdings weniger Strom in Deutschland produziert als nachgefragt, so dass Deutschland einen Teil des Stroms aus anderen Ländern importierte. "Die größten Strommengen kamen aus Dänemark, der Schweiz, den Niederlanden und Norwegen", sagte Leonhard Probst, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer Institut dem NDR. "Also Ländern, mit hohem Anteil an erneuerbaren Energien.“ Aus Frankreich sei dagegen kaum Strom importiert worden. Auch wenn es in Deutschland ausreichend Kapazitäten gibt, um die gesamte Nachfrage abzudecken, ist es für Anbieter oft billiger, Strom aus Nachbarländern einzukaufen statt vergleichsweise teure Gas- und Kohlekraftwerke im Inland zu betreiben.
Schon im ersten Halbjahr dieses Jahres hatte es einen Rekord bei der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien gegeben. 57,7 Prozent des Stroms kamen dem Fraunhofer Institut zufolge zwischen Januar und Juni 2023 aus erneuerbaren Quellen. Im Jahr 2022 lag die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen leicht unter 50 Prozent.